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„Bauer sucht Vertrauen“

Lesezeit: 4 Minuten

So lautet der Titel der Bachelorarbeit von Maren Kuiter. Darin hat sie analysiert, wie Landwirte kommunizieren und warum sie dabei häufig so schlecht ankommen.


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Mit Kommunikation kennt sich Maren Kuiter aus. Schließlich hat sie Kommunikationsmanagement studiert. Aufgewachsen ist die junge Frau auf dem familiären Betrieb mit Sauenhaltung in Handrup im Emsland. Nach dem Abitur im Frühjahr 2008 ging sie im Rahmen eines Freiwilligendienstes für ein Jahr ins westafrikanische Ghana. Dort hat sie an einer Grundschule unterrichtet. „Mir war es wichtig, Menschen und fremde Kulturen kennenzulernen“, erklärt sie. „Im interkulturellen Austausch habe ich erfahren, dass Kommunikation viele Formen hat und mehr ist, als der Austausch von Worten“, erklärt sie.


In dieser Zeit wuchs das Interesse am Thema Kommunikation, sodass Maren Kuiter im Anschluss Kommunikationsmanagement an der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen studierte. Im Studium wählte sie den Schwerpunkt Marketing und Konzeption. Dort lernte sie, Marketingkonzepte zu erstellen und zu analysieren. Vertieft hat sie die Studieninhalte über Praktika, z.B. in der Konzernkommunikation bei der EWE in Oldenburg. Mit über 9 000 Mitarbeitern eines der größten kommunalen Unternehmen in Deutschland. „Kommunikation ist hier besonders wichtig, um mit den Mitarbeitern in den Dialog zu treten“, erklärt sie. Im Team der EWE hat sie Workshopinhalte erarbeitet und verschiedene Veranstaltungen organisiert. „Meine ehrenamtliche Tätigkeit im „Arbeitskreis-Utbildung“ bei der KLJB­Osnabrück hat mir dabei sehr geholfen“, so Maren Kuiter.


Image der Landwirte:

Im Sommer 2012, zum Ende ihres Studiums, suchte sie nach einem geeigneten Thema für ihre Bachelorarbeit. Sie entschied sich für einen Bereich, in dem sie Handlungsbedarf sah: Das Image und die Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft. Vor allem fragte sie sich, wieso die von der information.medien.agrar (i.m.a) in Auftrag gegebene Imagestudie der TNS Emnid 2012 der Landwirtschaft so ein positives Image bescheinigt. Obwohl die Landwirtschaft doch beispielsweise von den Medien, Nicht-Regierungsorganisationen und Verbrauchern immer wieder kritisiert wird.


Außerdem wollte sie wissen, wie gut die landwirtschaftliche Öffentlichkeitsarbeit auf die zunehmende öffentliche Kritik reagiert und ob Landwirte ­Öffentlichkeitsarbeit überhaupt als Teil ihrer täglichen Arbeit begreifen. Kein einfaches Thema. „Mein Dozent, Dr. Josef Gochermann, hat mir aber den Rücken gestärkt und mir die Freiheit gegeben, das Thema nach eigenen Schwerpunkten zu bearbeiten“, erklärt Maren Kuiter. Weiterhin war es ihr wichtig, direkt mit Landwirten und Mitarbeitern aus den Arbeitskreisen Öffentlichkeitsarbeit zu sprechen.


Ihr Ergebnis:

Die meisten Landwirte kennen sich mit Medien und deren Wirkungen schlecht aus. Auch die Gesetzmäßigkeiten der Kommunikation sind ihnen fremd. Zu wenige fassen Öffentlichkeitsarbeit als festen Bestandteil ihrer täglichen Arbeit auf. Für ein negatives Meinungsbild machen viele Landwirte stattdessen die Medien verantwortlich. Ihrer Meinung nach liegt die Ursache darin, dass die heutige Landwirtschaft von Großteilen der Bevölkerung nicht mehr verstanden wird.


Das sieht Maren Kuiter anders. „Für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit muss ein authentisches Bild der Landwirtschaft vermittelt werden“, so Maren Kuiter. Der Landwirt selbst sollte dabei im Mittelpunkt stehen, um besonders in Krisensituationen glaubwürdig zu sein (siehe auch Interview mit Maren Kuiter, top agrar 9/2013, S. 16). Professionelle Unterstützung gehört ihrer Meinung nach dazu. Denn nur so könne die Landwirtschaft das Potenzial professioneller Öffentlichkeitsarbeit voll ausschöpfen. „Dennoch trägt jeder Landwirt einen Teil zum Image in der Landwirtschaft bei. Wenn der Landwirt seine Arbeit nicht erklärt, tun es andere für ihn“, ergänzt sie. Für erfolgsversprechend hält sie außerdem Eventveranstaltungen. „Um das Vertrauen zurückzugewinnen, kann die Landwirtschaft durch gemeinsame und flächendeckende Veranstaltungen Offenheit und Geschlossenheit demonstrieren“, so die 24-Jährige.


Maren Kuiter arbeitet nun beim Münsterland e.V. in Greven (NRW) für eine Dachmarke für regionale Lebensmittel in NRW. „Wir möchten herausfinden, wie die Wertschätzung regionaler Lebensmittel verstärkt werden kann. Das Projekt befindet sich am Anfang. Danach mache ich vielleicht noch meinen Master in Kommunikationspsychologie“, erklärt Maren Kuiter.

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