In Bayern gab es im letzten Jahr wohl kaum Probleme bei der Umstellung auf den Geo-Antrag. Allein durch das Feldstücksystem waren Flächenkonflikte von vornherein begrenzt. Entscheidend war aber, dass die Verwaltungen die Digitalisierung der Flächen schon mehrere Jahre gründlich vorbereitet hatten.
Was in Thüringen schieflief:
In Thüringen brachte schon das Feldblocksystem viele Flächenkonflikte mit sich. Hinzu kamen ungenaue Vorjahresskizzen und die unausgereifte Software. So fehlte z.B. ein Streifenwerkzeug, um automatisch Randstreifen zu erzeugen. Und Schulungen mit bis zu 200 Landwirten erwiesen sich als uneffektiv.Problematisch war auch, dass es noch keine Vorab-Kontrolle gab. Alle Landwirte mit Überlappungsflächen von mehr als 500 m2 wurden im Juli vor vollendete Tatsachen gestellt: Sie konnten den sanktionsrelevanten Abzug der Überlappungsfläche hinnehmen, einer 50:50-Aufteilung mit dem Nachbarn zustimmen oder auf die ursprünglich beantragte Fläche bestehen und den Rechtsweg einschlagen. Insgesamt gab es Überbeantragungen auf knapp 2000 ha, zwei Drittel durch Doppelbeantragungen und ein Drittel durch Überschreiten von Feldblockgrenzen. Die Behörden sanktionierten sechsmal so viele Betriebe wegen Überbeantragungen wie im Vorjahr. Hinzu kamen noch schätzungsweise 2000 ha Klaffungen.
Besonders ärgerlich: Die Behörden ermöglichten i.d.R. keinen Ausgleich von Überlappungen und Klaffungen innerhalb eines Feldblocks. Außerdem wurden die maximal möglichen Messtoleranzen nicht ausgeschöpft.