Direktzahlungen haben kaum Wirkungen auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Dieser wird viel stärker durch den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt sowie natürlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen beeinflusst.
Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler des Thünen-Institutes für Betriebswirtschaft in einer Stellungnahme für das BMEL.
Deshalb sei der Versuch, die Direktzahlungen auf bestimmte Betriebsgruppen oder Betriebsgrößen auszurichten, wenig erfolgversprechend. Das gelte auch für die Kappung oder Degression der Direktzahlungen. Die Unternehmen würden versuchen, sich zum Beispiel über Betriebsteilungen an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen.
Die Braunschweiger Wissenschaftler weisen darauf hin, dass im Zeitablauf ein immer größerer Teil der Direktzahlungen auf die Eigentümer der Flächen überwälzt werde. Aktuell liege dieser bei 30 bis 60% der Flächenprämie. Dieser variiere, je nach analysiertem Zeitraum, Region und Pachtanteil.
Am stärksten profitieren von den Direktzahlungen große Ackerbaubetriebe mit einem hohen Eigenlandanteil, während Betriebe mit einer hohen Wertschöpfung je Flächeneinheit (z.B. Sonderkultur- und Veredlungsbetriebe) und hohen Pachtanteilen nur in relativ geringem Umfang von diesen Zahlungen profitieren.
Die Analyse der Testbetriebsnetzdaten zeigt, dass die Gesamtkosten je Hektar LF bis zu Betriebsgrößen von 400 ha (Ackerbau) bzw. 300 ha (Milchvieh) sinken, während die Gewinne je nicht entlohnte Arbeitskraft auch bei noch größeren Betriebseinheiten – insbesondere im Ackerbau – weiter deutlich zunehmen.