Auf EU-Ebene ist leider noch keine Entscheidung zur Neuzulassung von Glyphosat gefallen. Das ist verwunderlich, da es keinen plausiblen Grund gibt, die Entscheidung hinauszuzögern.
Die Ergebnisse zur Untersuchung der angeblich durch Glyphosat belasteten Muttermilch waren beispielsweise komplett unbrauchbar. Denn das verwendete Testver-fahren war gar nicht für Muttermilch geeignet.
Das Herbizid Glyphosat reichert sich auch nicht im Körper an. Die Schlagzeilen vom „Krebsgift“ Glyphosat in der Muttermilch oder im Bier prägen sich trotzdem ein. Haben die Kritiker also nur Angstmacherei im Sinn?
Ich will nicht abstreiten, dass man in der Vergangenheit vielleicht zu viel „Round up“ genutzt hat. Sowohl auf Feldern, z.B. weil es billiger war als eine gründliche Stoppelbearbeitung wie auch in Hausgärten. Darüber muss man nachdenken.
Wahr ist aber auch, dass sich im Urin auch andere Rückstände, z.B. Spuren von Schwermetallen oder Dioxinen, finden. Gut sind diese vielleicht nicht, aber sie sind auch keinen Skandal wert, wie er in den Medien beim Glyphosat aufge-bauscht wird.
Ein Glyphosat-Verbot kann zwar die Schutzbedürfnisse einzelner Bevölkerungsgruppen vor nebulösen Risiken befriedigen. Die Angst vor Krebs ist damit aber nicht beseitigt. Nicht nur Menschen, die rauchen oder übermäßig viel Alkohol trinken, sollten daran denken, dass es zahlreiche echte Gifte gibt, die für den Körper schädlich sind.
Hans Hinrich Hatje,
23701 Gothendorf/Süsel