Ich bin erstaunt, wie sich in eine ursprüngliche Fachzeitschrift immer mehr politische Propaganda einschleicht. Letztlich erschüttert war ich über die Anmerkung der Redaktion zu den Leserbriefen in top agrar 7/2016, S. 9. Zwei Leser äußerten sich kritisch zum Artikel in top agrar 6/2016, S. 120. Die Anmerkung der Redaktion dazu strotzt ja vor „political correctness“. So ähnlich konnte man es auch hierzulande vor 30 Jahren lesen. Wenn alles Seltsame, politisch Ungewollte, Mainstream-Kritische als undemokratisch, fremdenfeindlich, dumm oder ewig gestrig beschimpft wird, ist das kein freier Journalismus. Der einzelne Journalist hat seine Meinung. Das regt mich auch nicht auf. Aber wenn eine ganze Redaktion (außer, es handelt sich um ein Parteiorgan) so argumentiert, ist das einseitig. Aber vielleicht verstehe ich das auch falsch. Nach 25 Jahren top agrar bin ich kein top Agrarier geworden, sondern nur dummer Bauer geblieben.
Ronald Seifert, 09247 Röhrsdorf