Der Bischof von Münster skizziert das Idyll einer heilen Wirtschaftsform. An deren Umsetzung ist der „real existierende Sozialismus“ genauso gescheitert, wie die Urchristenheit. Wie im sportlichen Wettkampf auch, disqualifiziert sich im Wirtschaftsprozess derjenige, der sich nicht voll einsetzt. Der Markt bestraft Rücksichtnahme aus Fairness oder Solidarität! Dementsprechend wäre „Rücksicht und Fairness“ im Sinn des Bischofs auch nicht „Hilfe für die Schwachen“, sondern zum Nachteil aller!Wer soll die christlichen Kirchen noch ernst nehmen, wenn ihre Führungspersönlichkeiten zwar in jedem Gottesdienst (als Lippenbekenntnis) ihren Glauben an einen allmächtigen Schöpfer bezeugen, diesem aber im Alltag die Bewahrung seiner Schöpfung nicht zutrauen? Sie messen ideologischem, politischem Geschwätz mehr Wert zu als ihrem Glauben und dem, was ihre eigenen Augen beobachten.
Meiner lutherischen Kirche habe ich als neues Glaubensbekenntnis vorgeschlagen: „Ich glaube an einen Ohnmächtigen, dem ich unter die Arme greifen kann und muss!“
Gerhard-Heino Tebben, 26847 Detern
Fromme Sprüche
Von der Kanzel tönt es laut: „Seid fair beim Einkauf und zeigt eure Solidarität durch den Kauf regionaler Produkte!“ Aus meiner Sicht, sind solche Sprüche nur heiße Luft. In vielen Regionen ist die Kirche dazu übergegangen, ihre Flächen meistbietend zu verpachten. Ist das fair? Ist das solidarisch? Ich durfte mich vor einigen Jahren mit einem Herrn von der Landeskirche aus Hannover in einer Grundstücksangelegenheit auseinandersetzen. Seit diesem Tag weiß ich, wie weltlich die Kirche sein kann, wenn es um Geld geht. Mit dem Wort ist die Kirche oft groß. Forderungen an andere zu stellen ist sehr bequem. Moral macht nur Spaß, wenn andere sie bezahlen müssen.
Lars Henken,
27639 Wurster Nordseeküste
Großes Lob
Ein herzliches vergelt’s Gott für den Streitpunkt. Ich danke Bischof Genn und Papst Franziskus von Herzen. Der Streitpunkt verdient die Note Eins mit Stern.
Erhard Schmeußer,
91346 Wiesenttal