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Kommt Braugerste wieder in Mode?

Lesezeit: 2 Minuten

In den letzten Jahren war die Braugerste in Deutschland auf dem Rückzug, und das in eklatantem Ausmaß: Bauten die Landwirte im Jahr 2008 noch über eine halbe Million Hektar davon an, so sind es heute gerade noch rund 350 000. Ein wichtiger Faktor waren dabei die Preise: Bekamen die Braugerstenbauer im Erntejahr 2007 bis zu 300 € pro Tonne, so mussten sie ihre Ware in den beiden darauffolgenden Jahren teilweise für 100 € abgeben.


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Diese Schock-Phase überschnitt sich zeitlich mit dem Biogas-Boom. Der Silomais zur Biogaserzeugung bot sich vielen gebeutelten Gerstenbauern als lukrative, alternative Sommerung an.


Mittlerweile ist der Biogasmais der Braugerste nicht mehr überall überlegen. Beispielsweise in Niedersachsen bringt er zwar nach wie vor deutlich mehr Deckungsbeitrag als die Braugerste. In Bayern sieht die Situation aber anders aus (siehe Übersichten 4 und 5): Das Hochwasser 2013 sorgte vor allem in den Maisregionen für hohe Ertragsausfälle. Weil dadurch in vielen Biogasanlagen das Substrat knapp geworden war, schossen die Silomaispreise in die Höhe. Daraufhin dehnten die Landwirte für das Erntejahr 2014 ihre Maisfläche um 5 % aus. Weil der Silomais nach wie vor kaum überregional gehandelt wird, schlug das vor allem auf die lokalen Preise durch. Während der Biogasmais in Niedersachsen noch 29 € pro Tonne Frischmasse ab Feld wert war, lagen die Preise in Bayern für freie Ware bei knapp 20 €.


Gleichzeitig hatte sich die Braugerste von den Preisschocks in den Erntejahren 2008 und 2009 längst erholt und lag 2014 bei ca. 190 bis 200 €/t. Damit hat sie den Biogasmais im bayerischen Durchschnitt überholt.


Dass dies aber keinesfalls so bleiben muss, zeigt die Prognose der Landesanstalt für Landwirtschaft für das Erntejahr 2015: Sollte sich der Preis für Biogasmais erholen, könnte er schon in diesem Jahr der Braugerste wieder überlegen sein. Und auch die Sojabohne empfiehlt sich immer mehr als alternative Sommerung. Wer sich auf die Umstellung auf diese Kultur eingelassen hat, erzielte in den vergangenen Jahren gute Deckungsbeiträge damit.


Wenn die deutschen Brauereien also auch zukünftig Braugerste aus heimischen Anbau mälzen wollen, so werden sie den Bauern attraktive Verträge und Preise dafür bieten müssen. Sonst werden Mais und Soja die Gerste weiter verdrängen.

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