Welche Arbeiten werden künftig von Robotern erledigt? Wie weit ist die Technik und welche Folgen hat der Einsatz? Stefan Strube hat in seiner Masterarbeit in die Zukunft geblickt.
Robotor sind in der Landwirtschaft bald nicht mehr wegzudenken. Dieses Fazit zieht Stefan Strube aus seiner Masterarbeit an der Universität Göttingen. Darin hat sich der 27-jährige Landwirtssohn aus Spangenberg-Pfieffe im Schwalm-Eder-Kreis intensiv mit den Einsatzmöglichkeiten von autonomen Robotern im Pflanzenbau beschäftigt.
Sie bewegen sich eigenständig auf dem Feld und handeln ohne menschliches Zutun. Bislang gibt es aber nur wenige Versuchsroboter. Stefan Strube führte verschiedene Expertengespräche, z.B. mit Prof. Griepentrog von der Universität Hohenheim und Prof. Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück. Schnell war klar: „Der Faktor Arbeit wird immer teurer. Statt selbst auf dem Feld zu ackern, können Landwirte besser Roboter arbeiten lassen. Das ist wirtschaftlicher“, erklärt Stefan Strube. Die neue Technik ermöglicht seiner Meinung nach gezieltere und termingerechtere Arbeitsgänge, wobei die Qualität der Produkte sich verbesserte. So kann der Landwirt auch Pflanzenschutzmittel einsparen. „Außerdem setzen viele Landwirte lieber auf Technik als auf Mitarbeiter“, ergänzt er.
Doch wie ist der Stand der Technik? Die autonomen Roboter sind nach Precision-Farming die nächste Stufe der Automatisierung im Pflanzenbau. Bisher gibt es zwei unterschiedliche Verfahren: Entweder werden die Feldroboter vorab programmiert und arbeiten einen Auftrag ab oder sie führen autonom Arbeiten aus, die die Maschine über Sensoren selbst erkennt. Gegenüber einem festgelegten Auftrag kann ein sensorbasierter Roboter auf geänderte Bedingungen reagieren.
„In der Praxis scheitern beide Verfahren meist an der mangelnden Rechenleistung. Weil die Roboter in Echtzeit Entscheidungen treffen müssen, werden gigantische Rechenleistungenbenötigt. Deshalb gibt es bisher nur Prototypen“, erklärt Stefan Strube. Er erwartet hier mittel- bis langfristig Fortschritte. „Nach dem Militär ist die Landwirtschaft heute schon der zweitwichtigste Markt für Roboter weltweit“, erklärt er. „Bald wird die Landwirtschaft der wichtigste Markt sein“, ist er sicher. Bis dahin wird aber noch viel Arbeit zu leisten sein.
Neben seinem Job beim Kreisbauernverband hilft er regelmäßig in seiner Freizeit auf dem elterlichen Betrieb mit. Hier arbeiten zwar noch keine Feldroboter, aber sein Bruder hat gerade eine automatische Kraftfutterbox für den Bullenstall in Betrieb genommen. Der Anfang ist gemacht.-ms-