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Schalke & Borchert: Gut Ding braucht Eile!

Lesezeit: 3 Minuten

Die Merkel-Runde zur Zähmung der Widerspenstigen, die Brundtland-Kommission zur Rettung der Welt, die Apollo-Missionen zur Erkundung des Mondes – und jetzt die Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung? Noch ist nicht entschieden, ob die Empfehlungen des vom früheren Landwirtschaftsminister Jochen Borchert geleiteten Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung dereinst Eingang in die Geschichtsbücher finden werden. Schon jetzt steht der Name Borchert allerdings für einen Ansatz, der Historisches verheißt: mehr Tierwohl in den Ställen, wirtschaftliches Auskommen auf den Höfen, verlässliche Perspektiven für Mensch und Tier. Die Reaktionen sind vielversprechend: Tierschützer und Tierhalter in nicht gekannter Eintracht, Erzeuger und Konsumenten in seltenem Gleichklang, Wissenschaft und Praxis an einem Strang, auf derselben Seite! Fehlt nur noch: die Politik.


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Die bedient sich in Ermangelung eigener mehrheitsfähiger Pläne zur Zukunft von Land und Leuten seit geraumer Zeit verstärkt der Kompetenz von außen. Im günstigen Falle bleibt ihr lediglich die Umsetzung in Recht und Gesetz. Genau die könnte sich bei der Mission Nutztierhaltung allerdings aus eigenem Verschulden als schwierig erweisen. Immerhin mehr als ein Jahr ist vergangen, seit Borchert die Empfehlungen im Februar 2020 nach gerade einmal neun Monaten der staunenden Öffentlichkeit vorgestellt hat. Fast genauso lange brauchten die Zuständigen von Union und SPD, die Vorschläge zu lesen, zu bewerten, zu bereden, das Ergebnis in eine anderthalbseitige Entschließung zu packen und so eben noch vor der Sommerpause im Bundestag zu beschließen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium benötigte gar drei Monate länger, um schließlich im Frühherbst eine Machbarkeitsstudie zu den Vorschlägen vom Spätwinter in Auftrag zu geben.


Besagte Studie liegt mittlerweile vor, pünktlich zu den Wahlkämpfen in Bund und Ländern. Die Gutachter kommen zu dem angesichts des geballten Sachverstandes in der Borchert-Kommission wenig überraschenden Ergebnis, deren Vorschläge sind umsetzbar und finanzierbar!


Nun ist die Politik am Zuge. Allerdings ist eine Entscheidung für eine Steuererhöhung in der heißen Wahlkampfphase ebenso wahrscheinlich wie der Klassenerhalt von Schalke 04. Hier wie dort sind unzureichendes Tempo, mangelnde Zielstrebigkeit und Zögerlichkeit beim Abschluss die Ursachen für die Misere. Anders als die bedauernswerten Schalker könnte die Politik aber bereits im Herbst ihr Versäumnis wettmachen. Das wäre mal ein Projekt für eine neue Regierung! Sollte es dazu kommen, dürfte einem weiteren Eintrag des Ex-Ministers in das Agrargeschichtsbuch nichts im Wege stehen.

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