Die chinesische Milchproduktion wird in Zukunft möglicherweise stärker auf Familienbetriebe setzen. Das betont die Agrarwissenschaftlerin Molly Chen von der Universität Peking im Gespräch mit der Fachzeitung „Boerderij Vandaag“.
Bislang steht rund die Hälfte der 15 Mio. chinesischen Kühe in Großbetrieben (ca. 520 Kühe im Schnitt, 6700 kg Milchleistung). Tendenz rückläufig. Die Großbetriebe seien nicht effizient, sehr kapitalintensiv und hätten oft zu wenig Fläche für die Gülleausbringung, erläutert Chen die Entwicklung. „Vielleicht sind Familienbetriebe auf eigener Futterbasis, die bessere Alternative?“, fragt sich Chen.
Der Erzeugerpreis für Milch liege derzeit bei 50 ct/kg. Dabei bekämen die Großbetriebe oft Preiszuschläge, müssten dafür aber strengere Qualitätsstandards erfüllen. Die Verbraucher setzen dennoch weiter auf westliche Importware. „Die chinesische Milchwirtschaft hat nach dem Melamin-skandal von 2008 noch immer nicht das Vertrauen der Verbraucher zurückgewonnen“, so die Wissenschaftlerin.