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Mit einem riesigen Radius arbeitet das Lohnunternehmen Jasno fast nur für Biogasanlagen.


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In der Halle stapeln sich noch die Festzeltbänke. Das ist der Rest der Jubiläumsfeier beim Unternehmen Jasno in Jasenna, dicht an der Grenze zur Slowakei. Der Betrieb entstand – wie viele – 25 Jahre nach der Wende. Chef Jiri Mikulastik führt uns herum. Heute ist er in drei Geschäftsfeldern unterwegs: Spedition, Rindermast und Lohnunternehmen. Mittlerweile ist sein Sohn, der auch Jiri heißt, mit dabei. Jasno beschäftigt 60 bis 70 Angestellte, rund 30 davon in der Spedition. In der Mais-Saison wächst die Belegschaft auf etwa 100.


Die Mikulastiks haben sich auf den Service von Biogas-Anlagen spezialisiert. In der Republik gibt es rund 300 davon. Die größeren haben laut Mikulastik senior im Schnitt 1 MW und bauen rund 300 ha Mais an. Etwa 20 solcher Anlagen gehören zum festen Kundenstamm, zehn wechselnde kommen jede Saison dazu. Mit den Biogaskunden erwirtschaftet Jasno rund 90 % der 90 Mio. Kronen jährlich (ca. 3,3 Mio. €). Ist es nicht riskant, nur auf ein Geschäftsfeld zu setzen, wollen wir wissen. Die Mikulastiks sehen das aktuell eher als Vorteil: „Die bestehenden Anlagen haben eine garantierte Vergütung und zahlen pünktlich – die Milcherzeuger sind dagegen sehr unter Druck.“


Jasno setzt vier Häckselketten ein, jede mit einer Leistung von 200 bis 220 t pro Stunde. Die Maschinen laufen im Zweischichtbetrieb. Der weiteste Kunde ist etwa 300 km entfernt. Deshalb arbeiten sich die Ketten nach einem Einsatzplan durchs Land. Teils kommen die Fahrer dann über Wochen nicht nach Hause. Die Bezahlung richtet sich vor allem nach der Hektar-Leistung. Zum Grundgehalt von rund 10000 Kronen (370 €) kommt die Leistungszulage. So erreicht ein Fahrer in der Saison bis zu 90000 Kronen (3300 €). Steht die Kette, oder außerhalb der Saison gibt’s keine Zulage. Vorteil ist nach Jiri Mikulastik junior, der studierter Logistiker ist, die Leistungsbereitschaft. Allerdings wird es immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden. Viele junge Tschechen orientieren sich in Richtung Stadt, vor allem nach Prag.


Telemetrie an Bord:

Es ist verblüffend, wie professionell die Mikulastiks arbeiten. Sie haben ein eigenes Telemetrie-System auf jeder Maschine. Die Kunden können per Zugangscode Daten und Leistungen abrufen, wenn Jasno auf ihren Flächen arbeitet. Die Maschinen – vor allem JCB-Fastracs und in Fastracfarbe lackierte Fendt 936 – tauschen die Unternehmer alle drei Jahre aus. Das sei sicherer, wenn die Ketten über hunderte Kilometer von der Zentrale entfernt arbeiten.


Seit einigen Jahren setzen sie auf Agrotrucks, also Lkw mit Ackerbereifung. Jasno hat fünf Dreiachs-Tatra (6x6) im Einsatz. Die 460 PS-Lkw fahren in der Silagekette mit 87 m³-Aufliegern und Genehmigung für 60 t. Mikulastik junior macht eine Rechnung auf: „Bei gleichen Anschaffungskosten wie für einen Traktor plus 65 m³-Silagewagen ersetzen wir mit drei Lkw fünf Schlepper. Und das bei höherer Geschwindigkeit, ein Drittel weniger Verbrauch und mehr Komfort.“ Künftig übernehmen die Trucks auch den Gär-rest-Transport. Der erste von drei in Deutschland bestellten 36 m3-Edelstahlaufliegern ist geliefert. Keine Frage, die Mikulastiks haben noch einiges vor.

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