Welche Schlussfolgerungen die Landwirtschaft aus der VLI-Nachhaltigkeitsstudie ziehen muss, weiß Bernhard Conzen.
Wie bewerten Sie die Ergebnisse?
Conzen: Die Ergebnisse spiegeln die Realität wider und sind belastbar. Es ist sehr erfreulich, dass die untersuchten Betriebe in Mehrzahl und für die meisten Indikatoren nachhaltig wirtschaften. So muss es sein.
Welche Schlussfolgerungen muss der Berufstand aus den Ergebnissen ziehen?
Conzen: Wir wissen jetzt, was noch zu verbessern ist.
Das gilt z.B. für den Pflanzenschutz. Welche Potenziale sehen Sie hier?
Conzen: Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssen wir die Zusammenhänge von Pflanzenwachstum und Schadschwellen weiter erforschen, um die Pflanzenschutzmittel noch gezielter, effizienter und damit umweltschonender einsetzen zu können.
Eine negative Humusbilanz hat viele Nachteile. Denken und handeln die Landwirte zu kurzfristig?
Conzen: Nein. Die Landwirte versuchen die niedrigen Getreidepreise zu kompensieren, in dem sie mehr Hackfrüchte anbauen. Wenn dann auch noch das Stroh genutzt wird, entstehen schnell negative Bilanzen. Dies gilt es, in Zukunft zu optimieren.
Was tun die Landwirte für die Biodiversität?
Conzen: Der Berufstand ist schon sehr aktiv. Das zeigen die Kiebitz- und Lerchenfenster, Hamsterprogramme sowie die mehrjährigen Randsaum- und Blühstreifen. Im Rheinland erarbeiten wir an regionalen „Runden Tischen“ weitere Maßnahmen.-sp-