Die Landwirte in Sachsen müssen sich in den kommenden Jahrzehnten auf die Folgen des Klimawandels einrichten. Prognosen von Klimaforschern sagen für das Bundesland bis Mitte dieses Jahrhunderts eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur von 1 bis 2 Grad Celsius voraus. Außerdem könnten die Niederschläge in den Vegetationsperioden örtlich um bis zu 30 % sinken, erklärte das Agrarministerium am Donnerstag. Darauf sollten sich die Landwirt einstellen. Gemeinsam mit über 200 Landwirten, Verbands- und Behördenvertretern sowie Wissenschaftlern diskutierte Agrarminister Frank Kupfer jetzt öffentlich über das Thema. Das Konzept des Ministeriums schlägt den Bauern mögliche Anpassungsmaßnahmen vor. Dazu zählen eine veränderte Sorten- und Fruchtartenwahl, Maßnahmen der Bodenbearbeitung, Düngung und Humuswirtschaft sowie Möglichkeiten einer flächenspezifischen, zielgerichteten Bewirtschaftung ("Precision Farming") und Vorschläge zu wassersparenden Bewässerungssystemen. Auch die Forschung in Richtung trockentolerante Fruchtarten und \-sorten sowie neue Düngungsstrategien und \-techniken soll verstärkt werden. Kupfer denkt außerdem an eine "flächenbezogene Förderung konservierender Bodenbearbeitung, mobile Beregnungstechniken für den Gartenbau und den Anbau von Kartoffeln sowie stallbauliche Anpassungen gegen Hitzestress beim Vieh."
Die Jahresdurchschnittstemperatur im Freistaat könnte 2050 auf 11 Grad Celsius statt wie heute 9 Grad ansteigen. Auch extreme Wetterereignisse wie Hochwasser, Dürre, Hagel oder Stürme sollen nach Aussage vieler Wissenschaftler künftig weiter zunehmen.