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ASP: Export ist in Gefahr

Lesezeit: 3 Minuten

Wird die Afrikanische Schweinepest (ASP) nach Deutschland eingeschleppt, müssen sich Schweinehalter warm anziehen. Experten rechnen mit einem Preissturz, von dem sich der Schweinemarkt nur langsam erholen würde. So erwartet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dass alle Drittländer den Import von deutschem Schweinefleisch sofort stoppen würden. Wie das Ministerium auf Nachfrage von top agrar erklärt, garantieren bisher alle 19 gültigen bilateralen Veterinärzertifikate mit Drittländern die Freiheit von Afrikanischer Schweinepest (ASP). Schon beim ersten Pestfall in Deutschland wären keine Exporte von Lebendschweinen, Schweinefleisch und Produkten, die Schwein enthalten, mehr möglich. Dabei sei es unerheblich, ob die Seuche bei Wildschweinen oder Hausschweinen ausbreche.


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Von heute auf morgen müssten rund 20000 t Schweinefleisch, die jede Woche in Drittländer verschifft werden, einen neuen Abnehmer finden. „Eine Katastrophe für den deutschen und den europäischen Markt“, erklärt ein Branchenkenner.


Um den Schaden zu begrenzen, gibt es laut Handelskodex der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) theoretisch zwei Auswege:


  • Bricht die ASP bei Wildschweinen aus, kann ein Land den Status „frei von ASP bei Hausschweinen“ erhalten. Bei einer garantierten Trennung zwischen Wild- und Hauspopulation sowie Laboruntersuchungen, die die ASP-Freiheit nachweisen, sei dann der Export ohne Handelsbeschränkungen denkbar, so das BMEL.
  • Zweite Option ist die Regionalisierung. Dabei würde sich Deutschland mit dem importierenden Drittland auf ein Gebiet verständigen, in dem ASP nicht festgestellt wurde und das vom Seuchengebiet z.B. durch natürliche Grenzen abgetrennt ist. Aus diesem Gebiet darf exportiert werden.


Kann BMEL mehr tun?

In beiden Fällen muss das jeweilige Veterinärzertifikat angepasst werden. Dass das möglich ist, haben die Fälle von Klassischer Schweine-pest bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz vor gut zehn Jahren gezeigt. Damals konnte Deutschland dank Regionalisierung weiterhin exportieren.


In der Branche gehen die Meinungen auseinander, ob die Regierung ausreichend vorsorgt. So glauben einige Schlachter, dass das Ministerium intensiver mit Drittländern verhandeln müsse. Hinter vorgehaltener Hand vermutet man sogar eine exportfeindliche Haltung in der oberen Veterinärbehörde. Andere Vertreter verweisen darauf, dass es im Hintergrund sehr wohl Gespräche gebe. Das Problem sei, dass China, Südkorea oder Japan nicht bereit seien, irgendetwas anzupassen. Denn vor allem China hat selber höllische Angst vor einer Einschleppung von ASP. Außerdem ist Schweinefleisch am Weltmarkt alles andere als knapp. „Wenn Deutschland nicht liefert, tun es eben die USA oder Kanada“, stellt die Geschäftsführerin vom Verband der deutschen Fleisch-wirtschaft (VDF), Dr. Heike Harstick, klar. Wenn man etwas erreichen wolle, müsse man das mit Themen aus anderen Wirtschaftsbereichen verknüpfen. Ob der Regierung der Fleischexport so wichtig ist, darf aber bezweifelt werden.


Übrigens: Wie Sie Ihren Betrieb gegen die Folgen der Pest versichern können, lesen Sie ab Seite S10.

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