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BayWa nimmt AGRAVIS in die Zange

Lesezeit: 3 Minuten

Friedliches Miteinander unter Genossenschaften sieht anders aus: Die genossenschaftliche BayWa AG, mit Sitz in München, ist zwar schon seit Langem auch in Regionen aktiv, die eigentlich zum Kerngebiet der AGRAVIS Raiffeisen AG zählen, deren Firmensitze Münster und Hannover sind. Jetzt nimmt die BayWa ihre Mittbewerberin aber richtig in die Zange – wenn die Kartellbehörden mitspielen.


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Zum 1. Januar 2013 übernimmt sie nach eigenen Angaben für eine Kaufsumme von 125 Mio. € den holländischen Getreide- und Futtermittelhändler Cefetra B.V., Rotterdam – eher Peanuts gemessen an dessen Umsatzvolumen. Zudem erwirbt die BayWa 60 % der norddeutschen Bohnhorst AG. Dieser Deal kostet 36 Mio. € und hat beachtliche Folgen:


  • Die BayWa steigert ihren Umsatz nach Presseinformationen von jetzt 9,6 Mrd. € jährlich auf 15 Mrd. €. Das konzernweite Handelsvolumen werde dann bei rund 28 Mio. t Getreide liegen, heißt es.
  • Mit dem Kauf der Cefetra wird die BayWa auf dem Futtermittelsektor eine feste Größe, und zwar nicht nur in Holland und Deutschland, sondern weltweit. Cefetra handelt international mit Rohstoffen für die Futtermittelindustrie. Im Jahr 2011 wurden 20 Mio. t Agrarrohstoffe abgesetzt.
  • Durch die Mehrheitsbeteiligung an Bohnhorst streckt die BayWa ihre Finger nach den nord- und nordostdeutschen Getreideregionen sowie nach Polen aus. Denn Bohnhorst ist im Nordosten ein etablierter Erfasser. Dass das Unternehmen zudem absatzfördernde Tiefsee- und Binnenhafen-Standorte mit in die Firmen-Ehe bringt, passt den Münchnern auch gut ins Konzept.


Zugegeben: Größe ist nicht alles. Man darf also gespannt sein, wie sich die Übernahmen letztlich auf das wirtschaftliche BayWa-Ergebnis auswirken werden. Offen ist auch, ob eine noch größere BayWa den Landwirten vor Ort Vorteile bringt – gerade die Platzhirsche des Handels lassen gegenüber ihren bäuerlichen „Partnern“ schließlich gerne auch mal die Muskeln spielen.


Klar ist aber: Der AGRAVIS Raiffeisen AG dürfte der jüngste Coup des großen genossenschaftlichen Konkurrenten wohl nicht gerade Freude bereiten. Wenige Tage vor dem BayWa-Deal hatte man angekündigt, künftig im Rahmen eines Joint Ventures mit der dänischen DLA Group als DLA-AGRAVIS-international wachsen zu wollen bzw. „Umsatzmöglichkeiten zu nutzen“. Und dann machen die Münchner plötzlich Nägel mit richtig großen Köpfen.


Was sagt AGRAVIS dazu? „Die BayWa hat mit dem Kauf der Cefetra einen Schritt in den inter- nationalen Getreidehandel getan. Wir gratulieren dazu und wünschen ,Good luck‘ bei der Integration“, so AGRAVIS-Vorstandschef Dr. Clemens Große Frie. „Den Erwerb des Agrarhändlers Bohnhorst erachten wir als bemerkenswert. Aber: Es hebt uns nicht aus der Kurve – ganz im Gegenteil! Er bietet sicherlich auch geschäftliche Opportunitäten.“

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