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Bei den Rapspreisen geht noch was

Lesezeit: 3 Minuten

In Deutschland ist auch die Rapsernte katastrophal klein ausgefallen. Noch verharren die Erzeugerpreise auf enttäuschendem Niveau, spätestens bei den Anschlusskäufen müssen Handel und Mühlen aber spürbar mehr bieten.


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Nicht einmal 30 dt/ha im Bundesdurchschnitt und nur 3,3 Mio. t Raps insgesamt. Die Rapsernte in Deutschland markiert ein Zehnjahrestief und ist nochmals um 20% kleiner ausgefallen als im schlechten Vorjahr. 2017/18 war hierzulande kein gutes Jahr für den Raps: Der Herbst und die wichtige Jugendentwicklung häufig regelrecht „abgesoffen“, Kahlfröste im Winter, Nachtfrost zur Blüte und dann die Dürre mit einer verfrühten Ernte.


Auch EU-weit hat die anhaltende Trockenheit zu einer deutlich kleineren Rapsernte geführt. Zuletzt war nicht einmal mehr sicher, ob 20 Mio. t zusammenkommen. 2017 lag die Erntemenge noch rund 2,2 Mio. t höher. Damit dürfte das Rapsangebot in der EU in den kommenden 12 Monaten nicht gerade üppig sein, zumal die Importe in die Gemeinschaft mit gut 4 Mio. t sogar kleiner ausfallen dürften als 2017/18.


Handel sträubt sich.

Daher spricht eigentlich alles für spürbar anziehende Rapsnotierungen. Tatsächlich aber spiegelten die Preise die Lage Anfang August überhaupt nicht wider. Zwar hatten die Matif-Kurse im Juli bis knapp unter 380 €/t zugelegt, und auch auf Erzeugerebene standen die Offerten zuletzt knapp unterhalb von 370 €/t (netto, frei Erfasser). Letztere waren aber nur in besser bezahlenden Regionen zu erlösen. Oft genug sollten Landwirte immer noch mit 340 bis 350 €/t regelrecht abgespeist werden. Immerhin passen die Ölgehalte, sodass sich der Erlös über die Zuschläge noch etwas erhöht. Zu Begründung heißt es:


  • Nach der Ernte müsse man erst einmal „sortieren“ und feststellen, wie viel Ware tatsächlich vorhanden sei.
  • Die Sojaimport-Zusage von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an den US-Präsidenten Donald Trump drücke direkt auf die Rapskurse.
  • Überhaupt sei die Rapsölverarbeitung in Deutschland und Europa mit großen Unsicherheiten behaftet (vgl. top agrar 7/2018 ab S. 104), und der Rapsbedarf könne bald spürbar kleiner ausfallen.


Raps ist massiv unterbewertet.

„Damit gebe ich mich nicht zufrieden, zumal ich ja auch schon deutlich weniger geerntet habe“, erklärt ein Landwirt. Wie viele andere Anbauer hat auch er seine Ernte eingelagert und wartet, bis die Preise spürbar steigen. Das könnte zwar einige Wochen dauern, da Erfasser und Verarbeiter zunächst mit ex Ernte- und Kontraktware versorgt sein dürften. Spätestens im Herbst dürfte sich dann aber zeigen, dass die Ernte wirklich katastrophal klein ausgefallen ist.


Die aktuellen Notierungen für neuerntigen Raps haben mit der Realität jedenfalls noch nicht viel zu tun. Wer seine Ernte eingelagert hat, sollte eventuelle Vorwürfe mangelnder Abgabebereitschaft getrost überhören und sollte diese Phase aussitzen. Selbst Skeptiker rechnen in den nächsten Monaten mit steigenden Preisen.


Kontakt:


christian.brueggemann@topagrar.com

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