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Bei Spitzenweizen geht noch was

Lesezeit: 3 Minuten

Sehr guter A- und einwandfreier E-Weizen erzielten zuletzt stellenweise moderate Aufschläge, während ansonsten Flaute herrschte. War das nur ein Strohfeuer, oder geht die Erlösschere zwischen den Getreidequalitäten noch weiter auf?


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Allmählich liegen bei Landwirten, die viel Getreide eingelagert haben, die Nerven blank. Die Preise enttäuschen nach wie vor auf ganzer Linie. Oft werden noch nicht einmal die Produktionskosten gedeckt. An Gewinne ist sogar in den höherpreisigen Zuschussregionen nicht zu denken. Nun sind überdies Pachten fällig. Und es gibt keine Garantie, dass es sich lohnt, länger zu lagern. Ab jetzt wollen schließlich auch die Händler Geld dafür sehen, die von der Ernte bis Oktober auf Gebühren verzichten – wenn man dann miteinander ins Geschäft kommt.


Viele Erzeuger werden vermutlich in den nächsten Wochen zumindest Teilmengen vermarkten. Denn so kommt Geld aufs Konto, z.B. für Betriebsmittelkäufe. Außerdem vermindert man das finanzielle Risiko, falls der Markt auch weiterhin auf der Stelle treten sollte. Doch ganz so schlecht, wie einige Erfasser meinen, sind die Perspektiven am Markt 2016/17 auch nicht.


Globale Rekordernte:

Zugegeben, angesichts der weltweiten Erntemengen ist es schwer, die Hoffnung auf bessere Erlöse nicht zu verlieren. Auch die jüngsten Schätzungen des US-Agrarministeriums (USDA) sprechen auf den ersten Blick nicht für festere Kurse:


  • Weltweit werden 2016/17 demnach fast 744,5 Mio. t Weizen geerntet. Der bisherige Rekordwert der Vorsaison wird also um mehr als 9 Mio. t übertroffen. Die Rückgänge in der EU werden durch starke Zuwächse im Schwarzmeerraum sowie in den USA mehr als ausgeglichen. Dass das USDA allerdings auch mit kräftig steigendem Verbrauch rechnet, und zwar um gut 24 Mio. t auf fast 736 Mio. t, blenden viele Marktteilnehmer bislang offenbar aus. Es passt vielleicht einfach nicht in die Argumentationskette derjenigen, die auf fallende Preise setzen.
  • Auch beim Mais rechnet das USDA mit historischen Höchstmengen. Die Ernte beziffert es jetzt auf 1,315 Mrd. t., 67 Mio. t mehr als 2015/16. Der Verbrauch steigt aber auch um gut 64 Mio. t auf knapp 1,312 Mrd. t. Von stark steigenden Vorräten kann also bei Mais keine Rede sein. Die Versorgung ist allerdings auskömmlich.


2016/17 nicht abhaken!

Angesichts der fundamentalen Eckdaten wäre es wohl wirklich falsch, mit großen Mengen auf steigende Preise zu spekulieren. Aber haken Sie die Saison 2016/17 nicht schon ab. Selbst normalerweise eher skeptische Analysten sehen je nach Getreideart und -qualität noch etwas Luft nach oben bei den Erlösen.


„Futtergetreide macht seinen Weg“, sagt ein norddeutscher Beobachter. In der Tat zeigt sich dieser Markt auch jetzt schon stetig. Stellenweise werden sogar moderate Aufschläge bewilligt. Und unsere Mühlen mögen vorerst versorgt sein, aber mittelfristig werden auch sie sich wieder um „Nachschläge“ bemühen müssen. Teils tun sie das schon, zumindest soweit es sich um guten bis sehr guten Weizen handelt. Dieser ist in der EU in diesem Jahr nicht sehr reichlich vorhanden.


Frankreichs Ernte war ein Reinfall, und bei uns gab es ebenfalls Qualitätsbeeinträchtigungen. Die Aufschläge für sehr guten A- und für E-Weizen wurden deshalb schon etwas aufgebessert. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, schließlich sind es auch gerade die guten Qualitäten, mit denen wir am Weltmarkt punkten. Dass unser Drittlandgeschäft nicht läuft, ist übrigens zumindest beim Weizen ein Märchen. Die EU hat von Juli bis jetzt mehr Lizenzen erteilt als in der gleichen Zeit des Vorjahres (s. Übersicht). Bei Gerste klafft aber eine Lücke.Jörg Mennerich

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