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Biorindfleisch ist gefragt

Lesezeit: 2 Minuten

Die Preisaufschläge für Bio bei Rindfleisch sind kräftig gestiegen. Strohfeuer oder Dauerbrenner?


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Dr. Frank Greshake, LWK NRW


Der Markt für Biorindfleisch dümpelte über Jahre vor sich hin. Die Nachfrage war vorhanden, aber bei den Preisaufschlägen änderte sich wenig. Das ist seit Mitte 2020 anders. Der Bedarf an Biorindfleisch ist deutlich gestiegen – und nicht nur bei den kleineren oder regionalen Abnehmern.


Erzielten Bioerzeuger für ihre Tiere bisher 0,30 bis 0,60 € pro kg SG mehr als ihre konventionellen Kollegen, sind es jetzt 0,50 bis zu 1,00 € (s. Übersicht). Die absoluten Preisspitzen liegen sogar noch darüber. Die stärkere Nachfrage betrifft alle Kategorien, konzentriert sich aber auf die weiblichen Tiere.


Die Botschaft ist klar: Biorindfleisch wächst aus der Marktnische raus. Das Segment ist vom Absatzvolumen her relativ stabil und die Margen für die Vermarkter stimmen. Von großen Schlachtkonzernen in Nordrhein-Westfalen ist zu hören, dass sie Biorindfleisch an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mitliefern müssen, wenn sie nicht als Lieferant zweiter Klasse gelten wollen. 10 bis 15% des gesamten Rindfleisch-Sortiments sollten schon Bio sein, heißt es.


Der Ausblick ist gut


Das sind gute Nachrichten für biologisch wirtschaftende Rinderhalter. Sie brauchen allerdings auch mehr Nachfrage, denn die Zahl der Biotiere dürfte weiter zunehmen – nicht zuletzt wegen des Wachstums im Segment Biomilch. Die meisten Marktbeteiligten sind jedenfalls überzeugt, dass das größere Biorindfleisch-Angebot vom Markt gut aufgenommen wird.


Demnach wird die höhere Produktion dazu führen, dass sich Bioware in anderen Vertriebsschienen etabliert. Vor allem bei den LEH-Größen sind konstant erzeugte Mengen eine Grundvoraussetzung, um dauerhaft gelistet zu werden. Vertreter der Landwirtschaft fürchten zwar, dass Biofleisch in der LEH-Theke zu einem härteren Preiswettbewerb führt, so wie man ihn am konventionellen Markt kennt. Die Alternative wäre jedoch, dass man nur über kleinere oder regionale Vertriebsschienen vermarkten müsste.


Für beide Positionen gibt es gute Argumente. Es ist aber zu bedenken, dass in manchen Regionen die regionalen Schlacht-, Verarbeitungs- und Vermarktungsschienen gar nicht mehr existieren. Die Hoffnung der Politik auf mehr und neue regionale Schlachtbetriebe dürfte sich nicht erfüllen.


Damit die Bioschiene sich am deutschen Rindfleischmarkt behauptet und weiter expandiert, wäre es gut, wenn die Deutschen dem Biorindfleisch auch nach Corona treu blieben. Marktteilnehmer sehen dabei die größte Konkurrenz in der südamerikanischen Ware, die wieder Aufwind bekommen könnte, sobald die Steakhäuser öffnen.


andreas.beckhove@topagrar.com

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