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Der Auswanderer

Lesezeit: 2 Minuten

Sigmund Lampka hat seine Entscheidung nie bereut. Der gelernte Landwirt ist vor gut 10 Jahren mit seiner Familie aus Ostdeutschland in die Ukraine ausgewandert. Heute führt er einen Betrieb mit 8000 ha Ackerland und 80 Mitarbeitern in der Region Podillya im Westen des Landes (siehe Karte). Der Betrieb „Lampka Agro“ ist für die Ukraine nur ein mittelgroßes Agrarunternehmen. Lampka baut, wie seine ukrainischen Berufskollegen, vor allem Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumen an. Seit einigen Jahren gehören auch Mohn und Sojabohnen zur Fruchtfolge. Beim Winterweizen erreichte er zuletzt Erträge von 3,8 t pro ha.


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Krisenbedingt hat Lampka seine Fruchtfolge allerdings etwas verändert. Vor dem Konflikt hatte er bei den Sommerkulturen zunehmend auf Mais gesetzt, weil dieser die beste Marge versprach. Für das Frühjahr 2016 schwenkt er, wie viele seiner Berufskollegen auch, teilweise auf Sonnenblumen und Sommergerste um, weil die Anbaukosten geringer sind. Der Mais bringt zwar bessere Erträge und Erlöse pro ha. Er bindet im Vergleich aber auch fast doppelt so viel Kapital bis zur Ernte, was die Liquidität der Betriebe belastet. Mittlerweile sei es schwer, überhaupt noch an Saat für Sonnenblumen zu kommen, berichtet Lampka.


Er hat seinen Betrieb in den letzten Jahren konsequent weiterentwickelt. Selbst im Krisenjahr 2015 baute er ein neues Verwaltungsgebäude sowie eine Wasch- und Trocknungsanlage für Kürbiskerne. „Ein sehr interessantes Produkt, das vor allem in der Pharmaindustrie verwendet wird“, sagt der innovative Unternehmer.


Er sieht die Wettbewerbsfähigkeit der ukrainischen Landwirte langfristig deutlich zunehmen. „Innovativen Betriebsleitern stehen in der Ukraine noch immer viele Türen offen“, zeigt er sich selbstbewusst.


In Sachen Vermarktung setzt Lampka übrigens auf Mindestpreiskontrakte. „Dadurch habe ich vor der Ernte die Sicherheit, mein Getreide profitabel verkaufen zu können. Das ist gut für die Liquiditätsplanung. Und sollten die Preise in der Ernte noch steigen, dann nehme ich diese Gewinne noch mit.“ Das sei in Krisenzeiten besonders wichtig.

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