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Gerste wie Weizen

Lesezeit: 3 Minuten

Die Umsätze halten sich am Getreidemarkt in Grenzen. Futtergetreide ist allerdings stetig gefragt, und die Gerste erzielt stellenweise mehr als Weizen. Wie geht es weiter?


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Auf den ersten Blick hat sich in letzter Zeit an den Getreidemärkten nicht viel getan. International gab es wegen der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China zwar zeitweilig etwas Unruhe. Letztlich blieben die Weltmarktpreise aber dann doch auf unverändertem Niveau. Und bei uns gilt das Gleiche für die meisten Erzeugerpreise.


„Die Müller mauern im Einkauf nach wie vor auf ganzer Linie“, bestätigt ein westdeutscher Beobachter. Stellenweise seien bei Brotweizen deshalb die Preisspitzen gekappt worden. Allerdings nur auf dem Papier, schließlich könne man den Weizen ja auch an Futtermischer verkaufen. Diese loben stabile bis leicht befestigte Preise aus. Und mittlerweile gibt dieser Absatzweg auch in frachtferneren Gebieten die Richtung bei den Getreidekursen vor. Deshalb sind Preisunterschiede zwischen Brot- und Futtergetreide sehr klein geworden.


Exporteure suchen Gerste:

Für Futtergerste werden im Norden und Westen (bis hinunter an die Rheinschiene) sogar oft schon die gleichen Preise genannt wie für normalen Weizen (egal ob Brot- oder Futterweizen). Dafür gibt es mehrere Gründe:


  • Im Gegensatz zum Weizen ist Gerste auf der Erzeugerstufe kaum noch zu mobilisieren. Denn die Läger sind weitgehend geräumt. „Und auf der ersten Handelsstufe liegt ebenfalls nur noch wenig freie Gerste“, sagt ein Makler.
  • Gleichzeitig sind heimische Futtermischer sowie Firmen aus Benelux auf der Suche nach Futtergerste der Ernte 2017.
  • An etlichen Standorten müssen die Verarbeiter überdies mit Drittlandexporteuren um den Rohstoff „Gerste“ konkurrieren. In diesen Gebieten, z.B. in der Nähe der Seehäfen Hamburg und Rostock, werden dafür oft sogar höhere Preise ausgelobt als für Weizen. Die rege Nachfrage strahlt aber auch auf Regionen aus, in denen sich Exporteure normalerweise nicht direkt versorgen.


Beobachter erwarten weitere positive Impulse durch den Export. Auch Brüssel zeigt sich optimistisch. Trotz starker Konkurrenz aus Osteuropa – Russland meldet bei Getreide ein Exportplus von 40% – schätzt die Kommission den Export von EU-Gerste 2017/18 auf 8 Mio. t. Das läge nur knapp unter dem Vorjahr. 2018/19 könnten laut EU-Prognosen sogar rund 10,5 Mio. t exportiert werden.


Noch sind diese Zahlen nur Spekulation. Tatsache ist aber: Mit ca. 16,6 Mio. t entfallen 60% der weltweiten Gerstenimporte auf den Mittleren Osten und Nordafrika (siehe Übersicht). Beide Gebiete gehören zu den traditionellen Abnehmern europäischer Gerste, und der Importbedarf wächst weiter.


Jetzt Vorverträge machen?

Das rege Drittlandgeschäft hat zuletzt auch Bewegung in die Vorkontrakte zur Ernte 2018 gebracht. An sehr absatzstarken Standorten werden bis 155 €/t für neue Futtergerste geboten (netto, frei Handel). Das entspricht etwa den Preisen, die dort auch für 2018er-Weizen genannt werden. In den anderen Regionen bewegen sich die Offerten für neuerntige Gerste mit 127,50 bis 140 €/t rund 10 bis 15 €/t unter Weizenniveau.


Obwohl die Gebote leicht aufgebessert wurden, stoßen die Kontrakte bei Erzeugern auf wenig Gegenliebe. „Denn ich glaube, da ist noch mehr drin“, sagt ein Ackerbauer, und etliche Berufskollegen teilen diese Meinung. Die meisten wollen im weiteren Verlauf aber noch Vorkontrakte abschließen. Das gilt besonders für diejenigen, die direkt ex Ernte vermarkten, also saisonalen Preisdruck fürchten müssen.


Kontakt:


joerg.mennerich@topagrar.com

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