Der kurz vor Weih-nachten eingeleitete spürbare Aufwärtstrend der Jungbullennotierungen hat sich Anfang Januar verlangsamt. In einigen Regionen Deutschlands traten die Erlöse zeitweilig sogar auf der Stelle. Bei Re-daktionsschluss dieser Ausgabe (11.1.2010) erzielten Jungbullen der Handelsklasse (Hkl.) R3 im Norden und Nordwesten Deutschlands zwischen 3,10 und 3,20 €/kg SG (frei Schlachtstätte, ohne MwSt., inklusive des nunmehr beinhalteten QS-Bonusaufschlags von 3 bis 5 Cent pro kg SG). Im Nordosten wurden 3,10 bis 3,22 €/kg SG gezahlt. O3-Tiere erzielten in der Nordhälfte Deutschlands 2,95 bis 3,05 €/kg SG und im Süden 2,92 bis 3,00 €/kg SG. In Bayern und Baden-Württemberg konnten Mäster für R3-Bullen je nach Verkaufsgewicht 3,18 bis 3,25 €/kg SG erlösen und ca. 3,23 bis 3,28 €/kg SG für Tiere der Hkl. U3.
Einiges spricht aber dafür, dass der Jungbullenmarkt auch in den nächsten Wochen grundsätzlich positiv gestimmt bleibt:
Das Angebot an Schlachttieren dürfte in Deutschland in 2010 tendenziell zurückgehen. Die EU Kommission schätzt den Rückgang der Nettoerzeugung in Deutschland für 2009 auf 1,6 Prozent, die Prognose für 2010 lautet minus 0,4 Prozent.
Mit der langsam abflauenden Wirtschafts- und Finanzkrise könnte auch die Nachfrage nach höherwertigen Teilstücken des Rindes wieder leicht zunehmen.
Das könnte auch den Rindfleischausfuhren sowohl in andere EU-Länder als auch in Drittländer Auftrieb verschaffen.
Problematisch aus Sicht der deutschen Fleischvermarkter ist die nach wie vor hohe Preisdifferenz im Einzelhandel zwischen südamerikanischer Ware und deutschen Herkünften. Allerdings haben insbesondere die Brasilianer immer noch Exportprobleme, weil sie die von der EU geforderten Herkunfts- und Qualitätssicherungssysteme flächendeckend nicht einhalten können.