Im Gegensatz zum Vorjahr scheinen die Jungbullennotierungen diesen Dezember ohne Delle zu überstehen. Das Angebot hält sich in Grenzen, und die Nachfrage ist nach wie vor relativ rege. Das Weihnachtsgeschäft ist allerdings vorbei. Einige Schlachter „fahren“ die Stückzahlen deshalb etwas zurück.
Zwischen den Jahren wird normalerweise in einigen Regionen nur auf Bestellung geschlachtet, und ausgesuchte schwere Tiere erzielen dann Aufschläge, während mittlere Qualitäten etwas vernachlässigt werden. Jetzt liegen die Feiertage aber so arbeitgeberfreundlich, dass kaum Schlachttage ausfallen. „Deshalb glaube ich auch nicht, dass es die sonst übliche saisonale Preisdifferenzierung geben wird“, ist ein Branchenkenner überzeugt. Er rechnet über alle Qualitäten hinweg in den nächsten Wochen mit stabilen bis festen Preisen. Kurzfristige Schwankungen seien allerdings möglich.
Die Vorzeichen für 2017 sind seiner Ansicht nach sogar positiv. Dies deckt sich mit den jüngsten Vorhersagen des Brüsseler Prognoseausschusses. Dieser erwartet nur eine leichte Zunahme der EU-Rindfleischerzeugung um 0,9% auf knapp über 8 Mio. t SG. Der Verbrauch soll aber auch zumindest stabil bleiben, meinen die Analysten. Und das stabilisiert ihrer Meinung nach im weiteren Verlauf die Preise:
- In der ersten Jahreshälfte könnte die 2016er-Linie der R3-Jungbullen-Notierungen in Deutschland zwar noch um -1 bis -2% verfehlt werden. Kein Wunder, angesichts der hohen Jungbullenkurse am Anfang des Jahres 2016.
- Die zweite Hälfte des neuen Jahres verspricht dafür aber laut dem Prognoseausschuss im Mittel fast 3% höhere Kurse als die zweite Hälfte 2016.