Die Notierungen für weibliche Schlachtrinder rufen überhaupt keine Freude hervor. Viele Halter haben aus Sorge vor Futterengpässen eigentlich erst für Mitte bis Ende September geplante Altkuhverkäufe vorgezogen. Stellenweise sollen die Herden sogar verkleinert worden sein. Das hat die Preise unter Druck gesetzt, die nach zeitweiligen Minuskorrekturen im zweitstelligen Bereich jetzt unter Vorjahresniveau liegen.
Zuletzt haben sich die Notierungen stabilisiert. Stellenweise werden auch leichte Zuschläge bewilligt. Das gilt besonders für Dürregebiete, in denen nach vorherigen Panikverkäufen der Markt nun regelrecht leergefegt ist. Und auch im weiteren Verlauf erwarten Beobachter zumindest ausgeglichene Verhältnisse:
- Das Angebot dürfte sogar kleiner ausfallen als sonst in dieser Jahreszeit. Allerdings könnten vorzeitige Weideabtriebe zeitweilig für Unruhe sorgen.
- Das Fleischgeschäft kommt nach dem Ende der Sommerferien wieder in Schwung. Noch sind die Temperaturen für starke Nachfrageimpulse aber zu hoch.
- Viele Verarbeiter füllen jetzt ihre Kühlhäuser wieder auf. Bei Verarbeitungskühen, die oft vorzeitig vermarktet wurden, könnten sogar Versorgungslücken drohen.
Auf stark und nachhaltig steigende Preise sollten Landwirte bei weiblichen Schlachtrindern vorerst zwar nicht spekulieren. Aber nicht nur Optimisten glauben, dass es in diesem Jahr wohl keine weitere, ausgeprägte Preisdelle mehr geben wird.