Auch 2016 schlägt die Herbstschwäche am Schlachtschweinemarkt wieder voll zu. Binnen vier Wochen hat der Vereinigungspreis 20 Cent verloren und stand bei Redaktionsschluss nur noch bei 1,52 € pro kg Schlachtgewicht.
Für den schmerzlichen Absturz sorgen neben saisontypischen Gründen auch Sondereffekte:
Die Wochenschlachtungen in Deutschland steigen wieder an und lagen zuletzt sogar über der Marke von einer Million.
Die Grillzeit ist nun endgültig vorbei. Und auch die Herbstferien in vielen Bundesländern sorgen nicht gerade für Nachfrageimpulse auf dem Inlandsmarkt.
Im Drittlandexport gibt es erste Bremsspuren. Insbesondere die Ausfuhren nach China sollen wegen der recht hohen EU-Schweinepreise spürbar nachgelassen haben.
Deutschlands fünftgrößter Schlachtbetrieb, Vogler-/MV-Fleisch steckt in finanziellen Schwierigkeiten und schlachtet nur auf Sparflamme. Das sorgt für Unruhe am Lebendmarkt.
Trotz der schlechten Nachrichten sind die Preisaussichten gar nicht so schlecht. „Im November beginnt das Weihnachtsgeschäft, und die Fleischnachfrage wird anziehen“, ist ein Marktbeobachter überzeugt. Er hält dann sogar wieder steigende Preise für möglich, weil gleichzeitig das Schlachtangebot EU-weit sinken soll, und zwar um 2,4% laut EU-Kommission.