Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Schließen Sie Vorkontrakte ab!

Lesezeit: 4 Minuten

Im Tagesgeschäft treten die Preise für Getreide weitgehend auf der Stelle. Zur Ernte 2018 werden allerdings Prämien geboten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zeitweilig sah es Anfang Mai so aus, als würden die Getreidemärkte endlich in Schwung kommen. Die Börsen in Chicago und Paris notierten steigende Kurse für Weizen und Mais. Beobachter begründeten das vor allem mit „schwierigen“ Vegetationsbedingungen in wichtigen Anbaugebieten Nord- und Südamerikas. Sie warnten aber davor, auf stetig steigende Kurse zu spekulieren – und sie behielten Recht. Schon in der zweiten Maiwoche gab es eine Gegenbewegung an den Börsen. Diese ging auch an den realen Kassamärkten nicht vorbei. Die Erzeugerpreise stagnieren denn auch ebenfalls wieder. Allerdings werden zur Ernte 2018 in etlichen Regionen nach wie vor durchaus attraktive Preise geboten.


Neue Saison im Blick:

Vorerst wähnen sich vor allem die Mühlen gut versorgt. „Einen Großteil ihres Bedarfs bis zur neuen Ernte haben sie sich schon gesichert“, bestätigt ein westdeutscher Makler. Etwas Anschlussbedarf sei aber schon noch vorhanden. Und falls sich die Ernte absehbar verzögert bzw. witterungsbedingt kleiner oder qualitativ schlechter ausfällt als erwartet, rechnet er mit kräftigen Nachfrageschüben bei alterntigem Getreide. Nicht nur bei mühlenfähigem, sondern auch bei Futter- und Exportqualitäten. Sollten gleichzeitig die Ernteprognosen für die neue Saison weiter reduziert werden, könnte es sogar Preissprünge geben.


Der Internationale Getreiderat (IGC) erwartet 2018/19 weltweit eine Ernte von 2,088 Mrd. t Getreide (ohne Reis). Das läge zwar nur knapp unter dem Niveau von 2017/18, aber die Schere zwischen Angebot und Nachfrage öffnet sich weiter. Der Verbrauch soll nämlich um 31 Mio. t auf 2,139 Mrd. t steigen. Es klafft also eine Lücke von 59 Mio. t, die aus den Vorräten gedeckt werden muss. Die Versorgung ist trotzdem gesichert, aber die Bilanz wird enger. Je nach Getreideart fallen die Salden allerdings unterschiedlich aus:


  • Die globale Weizenerzeugung (siehe Übersicht 1) wird laut IGC gegenüber 2017/18 um 19 Mio. t auf 739 Mio. t sinken. Der Verbrauch steigt hingegen um 5 Mio. t auf 745 Mio. t, und Mitte 2019 sind die Vorräte mit 257 Mio. t etwa 6 Mio. t kleiner als jetzt.
  • Bei Mais trifft die nächste Ernte von 1,054 Mrd. t auf einen Bedarf von 1,099 Mrd. t, erwartet der IGC. Die Vorräte schmelzen also das zweite Jahr in Folge ab und sollen sich 2019 weltweit auf gerade noch 262 Mio. t summieren. Das sichert den Jahresbedarf im Falle des Falles nur noch für 87 Tage (23,8%).


Ohne die chinesischen und indischen Vorräte sähen die Versorgungsbilanzen enger aus, bei Mais sogar sehr eng. Kein Wunder, dass die Börsen z.B. auf neue Nachrichten über Trockenheit in wichtigen Getreideanbauregionen oder andere Faktoren, die das Angebot beeinflussen, stark reagieren.


Matif beobachten:

In den letzten Jahren gab es vor allem von Juni bis Anfang Juli immer wieder Preissprünge bei Brot- und Futtergetreide. Etliche Landwirte haben dann ihre Restmengen abgestoßen und noch schnell Vorkontrakte gemacht. Damit lagen sie goldrichtig, denn anschließend legten die Notierungen den Rückwärtsgang ein, und zwar leider nachhaltig. Wer weiß, dass er auf jeden Fall ex Ernte verkaufen wird, sollte vorher Nägel mit Köpfen machen.


An absatzstarken Standorten bewegen sich die Gebote für neues Getreide auf bzw. mit Abschlägen von maximal 5 €/t nur knapp unter den aktuellen Tagespreisen. Gerste wird übrigens nach wie vor in der Nähe der Exporthäfen sowie in den Veredlungshochburgen in der Spitze höher bewertet als Weizen (siehe Übersicht 3). In frachtfernen Überschussregionen liegt die Gerste ebenfalls fast auf Weizenniveau. Die Vorkontraktofferten bewegen sich hier jedoch oft rund 10 €/t unter den Notierungen für alterntiges Getreide. Das heißt allerdings nicht, dass Kontrakte hier keinen Sinn machen. Wenn der Drusch erst begonnen hat, ist es dafür zu spät.


Kontakt:joerg.mennerich@topagrar.com

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.