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Viele schielen schon auf 2016/17

Lesezeit: 3 Minuten

Rege Exporte und Anschlusskäufe hiesiger Verarbeiter stützen die Getreidepreise. Aufschläge lassen sich aber nur schwer durchsetzen. Dafür ist der Markt noch zu gut versorgt.


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Die Getreidenotierungen haben die Abwärtsspirale vorerst verlassen. Die Abgabebereitschaft hält sich in Grenzen, und die Nachfrage hat etwas zugenommen. „An einigen Standorten werden für Gerste und Weizen sogar Aufschläge gezahlt“, sagt ein Mak-ler. Er glaubt allerdings (noch) nicht an eine nachhaltige Wende zum Besseren. Von Angebotsengpässen könne schließlich auch weiterhin keine Rede sein.


In den Tat: Auf der Erzeugerstufe und beim Handel sollen in vielen Regionen Deutschlands noch ansehnliche Getreidemengen lagern. Oft handelt es sich dabei überdies um gute bis sehr gute Qualitäten, da dafür bislang eher enttäuschende Prämien ausgelobt wurden. Es herrscht also kein Mangel an einwandfreiem Getreide.


Manche Argumente ziehen nicht.

Das heißt allerdings nicht, dass bei den Erlösen im weiteren Verlauf gar nichts mehr geht. Die hiesigen Vorräte sind längst eingepreist. Gleiches gilt für die Tatsache, dass in anderen Teilen der Welt ebenfalls viel Getreide lagert.


Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet Ende 2015/16 z. B. mit globalen Beständen von 214 Mio. t Weizen und 206 Mio. t Mais. Diese Zahlen werden oft als Argumente gegen Preisspielraum nach oben verwendet. Dabei sind nur relativ überschaubare Mengen am Weltmarkt greifbar. China hortet immer mehr Getreide, um die eigene Versorgung zu sichern. Mitte 2016 liegen dort nach Hochrechnungen von US-Analysten schon über 40 % der globalen Weizen- und mehr als 50 % aller Maisvorräte. Wenn man diese Mengen abzieht, sieht die internationale Versorgungsbilanz nicht mehr so überreichlich aus.


Landwirte sollten sich auch nicht von Hinweisen auf „Exportprobleme“ verunsichern lassen. Brüssel hat im laufenden Wirtschaftsjahr bis Ende März 2016 schon Exportlizenzen für fast 24 Mio. t Weizen erteilt (inklusive Durum und Mehl). Das liegt zwar ca. 9 % unter dem Vorjahresniveau. Doch selbst Optimisten haben mit geringeren Ausfuhren gerechnet. Zuletzt haben die Verladungen überdies kräftig zugenommen, sodass letztlich wohl nur eine kleine Lücke zum Vorjahr bleibt. Bei Gerste liegt die EU mit Lizenzen für 8 Mio. t sogar 20 % über der Exportlinie von 2014/15.


Blick auf 2016/17:

Übrigens rechnen Analysten auch künftig mit einem regen internationalen Getreidegeschäft. Und sie erwarten, dass die nächste Ernte etwas kleiner ausfällt (vgl. Übersicht). Der IGC rechnet mit 3 % weniger Weizen und 4 % weniger Gerste. Bei Mais zeichnet sich dagegen ein Plus ab.


Vor allem Nordafrika muss in der neuen Saison offenbar größere Versorgungslücken schließen als bisher. Das gilt laut US-Berichten wegen fehlender Niederschläge z. B. für Marokko und Tunesien, die ohnehin zu unseren traditionellen Abnehmern zählen. Sollte sich zudem die Annahme einiger Beobachter bestätigen, dass der Druck aus Osteuropa in der neuen Saison kleiner wird, kann die EU 2016/17 eventuell sogar mehr Getreide an Drittländer verkaufen als 2015/16. Das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass einige Händler ihre Offerten zur neuen Ernte leicht angehoben haben.Jörg Mennerich

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