Italiener wollen andere Schweine als Japaner oder Russen. International agierende Schlachter suchen deshalb unterschiedliche Schweine. Das leuchtet ein. Die bekommen sie, wenn sie Abrechnungsmasken wie Vion öffnen, und bei Gewicht und Speck mehr Streuung zulassen. Soweit die Theorie.
In der Praxis wurden Schweinehalter aber auf immer magere Schweine mit minimaler Gewichtsstreuung getrimmt. Und machen wir uns nichts vor, in Deutschland dienen Abrechnungsmasken vor allem dem Zweck, Einkaufspreise zu drücken. Da ist Vion keine Ausnahme.
Schlimmer noch: Diese Masken gehen zu Lasten von Qualität und Produktivität. Denn offenbar müssen Schweinehalter unnötig häufig absuchen, lasten Stallplätze schlechter aus oder verzichten auf höhere Mastleistungen. Das es anders geht, zeigen die Reportagen aus Holland.
Es ist Zeit für eine ehrliche Maskendiskussion. Schweinehalter brauchen Spielräume in der Maske, um optimal zu produzieren. Mal sehen, was Vion in Deutschland anbietet.
Ob großzügigere Masken wirklich nur mit Lieferpflicht funktionieren, ist zu klären. Denn Vermarktungsfreiheit und Transparenz dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben.