Was verspricht sich GS agri von der Kooperation mit Agravis?
Focke: Wir rechnen mit hohen Synergieeffekten in der Mischfutterherstellung, z.B. im Segment Non GMO-Futter oder bei Spezialfuttermitteln wie Ferkelfutter. Zudem stärken wir unser tierernährerisches Know-how und bündeln Einkaufsmengen. So können wir auch die Logistik optimieren, insbesondere bei der Rohwarenbeschaffung. Am Ende sehen wir Synergieneffekte in Höhe eines deutlich siebenstelligen Betrages, den wir an die Mitglieder weiterleiten können.
Ihre Genossenschaft gilt als kerngesund und hat eine hohe Eigenkapitalquote. Warum geben Sie Unabhängigkeit auf?
Focke: Die GS agri gibt ihre Unabhängigkeit nicht auf, sondern stärkt die Position. Wir wollen in den sich verändernden Märkten agieren und nicht reagieren. Jeder Landwirt, der bisher von der GS agri sein Mischfutter bezogen hat, wird dies auch weiterhin können. Wir stellen künftig lediglich gemeinsam Mischfutter im neuen Unternehmen her.
Rechnen Sie mit Widerstand in der Generalversammlung?
Focke: Bislang haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Außerdem haben wir gute Argumente, die auch unsere kritischeren Mitglieder überzeugen sollten. Deshalb informieren wir unsere Mitglieder schon jetzt, obwohl wir noch am Anfang der Verhandlungen stehen. Wir sind sehr sicher, dass wir die nötige 75-prozentige Zustimmung in der Generalversammlung erzielen.
Wann steht die Abstimmung an?
Focke: Erst wenn alle Fragen der Beteiligten geklärt sind. Dafür nehmen wir uns die nötige Zeit.
Schließen Sie dann Standorte?
Focke: Wenn die Kooperation klappt, werden wir das Futtermittelwerk in Gehlenberg schließen. Wir produzieren dort Rinderfutter, das wir im Sinne einer besseren Auslastung dann auch in Leer oder Oldenburg produzieren können. Der Standort Gehlenberg bleibt aber für das übrige landwirtschaftliches Geschäft bestehen. -ab-