Pflanzenökologen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) untersuchen, wie sich eine erhöhte CO²-Konzentration auf Dauergrünland auswirkt. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Pflanzen besser wachsen, jedoch weniger Nährstoffe anreichern und dadurch der Energiewert des Futters sinkt. Außerdem werden von Mikroorganismen im Boden mehr klimafeindliche Treibhausgase, wie Lachgas oder Methan in die Atmosphäre freigeben.
Pflanzen brauchen bekanntlich CO² zur Photosynthese. Sie lagern einen Teil des Kohlenstoffs in den Boden ein, sodass sich langfristig fruchtbarer Humus bildet. Die Pflanzen im Versuchslabor, die einer erhöhten Menge an CO² ausgesetzt sind, wachsen den Erwartungen entsprechend zwar besser, doch sind qualitativ vergleichsweise schlechter. Sie weisen beispielweise weniger Eiweiß auf, sodass mehr Futter für dieselbe Futterleistung benötigt werde, so Informationen der JLU.
Außerdem konnte von den Wissenschaftlern aus Gießen belegt werden, dass die erhöhte CO2-Konzentration im Boden dazu führt, dass Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze den Kohlenstoff vermehrt in Kohlenstoffdioxid und in andere Treibhausgase wie Methangas (CH4) und Lachgas (N20) umsetzen und in die Atmosphäre freilassen.
Seit mehr als 20 Jahren wird in Linden-Leihgestern schon an dem Langzeitexperiment zu Folgen des Klimawandels auf Grünland geforscht. Dafür wird die Luft über den Versuchsflächen in dem Maß mit Kohlendioxid (CO²) angereichert, wie der Wert für Mitte des Jahrhunderts prognostiziert wird.