Im Rahmen der internationalen Fachmesse für innovative Energieversorgung, der EnergyDecentral 2016, hat die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) das Geheimnis um die Auszeichnungen mit dem Innovation Award EnergyDecentral 2016 gelüftet: Eine Innovation erhält eine Gold- und vier Innovationen eine Silbermedaille. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer überreichte die Medaillen zusammen mit Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, anlässlich der feierlichen Eröffnungsfeier am 14. November 2016 in Hannover.
Mit einer Goldmedaillewurde ausgezeichnet:
Biokompakt Biomassenheizung Serie ECO 50 bis 150 E (Halle 24, Stand F29)
Die zulässigen Grenzwerte für Staubemissionen im Rauchgas von Biomassefeuerungen wurden durch die 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung (1. BImSchV) dahingehend verschärft, dass künftig Staubfilter erforderlich werden. Bei den weitaus meisten Feuerungsanlagen werden dazu zusätzliche Staubfilter hinter dem Kessel errichtet werden müssen. In der Biokompakt Biomassenheizung Serie ECO 50 bis 150 E bietet die Firma Biokompakt Heiztechnik GmbH als erster Hersteller einen in den Kesselblock integrierten elektrostatischen Filter mit vollautomatischer Reinigung an. Die Abgasreinigung übererfüllt die Anforderungen der 1. BImSchV um ein Vielfaches, was inzwischen auch durch neutrale Institutionen geprüft und bestätigt wurde. Außer dass kein zusätzlicher Platz für einen Filter vonnöten ist, kann auch die Steuerung und Überwachung des elektrostatischen Filters durch die bestehende elektronische Kesselregelung übernommen werden. Darüber hinaus ist es möglich, auch bestehende Anlagen des Herstellers ab Baujahr 2004 mit dem elektrostatischen Filter nachzurüsten, was die Investitionskosten ebenfalls verringert.
Mit Silbermedaillen wurden ausgezeichnet:
Round Eco- and Combibag (Halle 25, Stand C24)
Um einfach, schnell und kostengünstig Gärvolumen oder Lagerkapazitäten für Gärreste oder Gülle schaffen zu können, wurden Combibags entwickelt. Es handelt sich dabei um Behälter, die halb in die Erde eingelassene Lagunen einerseits auskleiden und andererseits abdecken. Bisher wurden diese in der Regel quadratisch oder rechteckig ausgeführt. Mit dem „Round Eco- and Combibag“ stellt die Firma Wiefferink nun erstmals eine innovative Abdeckung für rundliche Lagunen vor. Die runde Form der Lagune erleichtert die Rührbarkeit des Fermenters und wirkt sich positiv auf die Lastverteilung im Folienkissen aus. Somit wird ein Überdruck von bis zu 10 mbar im Vergleich zu 1,5 mbar im rechteckigen Speicher möglich. Zusammen mit dem relativ höheren Volumen einer runden gegenüber einer eckigen Form sind so höhere Gasspeichervolumina möglich.
CutMaster(Halle 25, Stand H21a)
Neben fest installierten Zerkleinerungssystemen, die in der Substratzuführung integriert sind, werden für die Zerkleinerung von Substraten hauptsächlich mobile Verfahren verwendet, die aus der Kompostierungstechnik stammen. Diese sind in der Regel aufgrund der aufwändigen Technik teuer in der Anschaffung und in der Unterhaltung. Das "Cutmaster-Modul" von Rasspe Systemtechnik ermöglicht es nun, vorhandene Transportfahrzeuge wie Abschiebewagen oder Kompoststreuer mit einem Häcksel- und Verteilaggregat nachzurüsten. Mit dieser bislang in der Branche nicht verfügbaren Lösung können vorhandene mobile Systeme, die vielfach in landwirtschaftlichen Betrieben vorhanden sind, auch für die Substrataufbereitung nutzbar gemacht werden. Der CutMaster bietet sich insbesondere in zwei Anwendungsfällen an: Im überbetrieblichen Einsatz oder für Stoffe, die nur gelegentlich anfallen und ansonsten gar nicht in einer Biogasanlage verwertet werden würden.
DisRuptor (Halle 25, Stand E18, und Halle 27, Stand A37)
In vielen Feldversuchen und wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bewiesen, dass durch die Zerkleinerung rohfaserreicher Substrate deren Gasbildung beschleunigt und in Maßen gesteigert werden kann. Zudem lassen sich die Handhabung dieser Substrate durch Zerkleinerung vereinfachen, der Rühraufwand reduzieren und Probleme mit Störstoffen reduzieren. Der Energieaufwand für die Zerkleinerung ist allerdings nicht unerheblich. Mit dem DisRuptor hat die Hugo Vogelsang GmbH nun ihr System RotaCut wesentlich weiterentwickelt. Wichtigstes Element ist ein einstellbarer Schneidkopf. Dadurch ist es möglich, ohne den Wechsel von Werkzeugen, den Zerkleinerungsgrad an das Substrat und die Erfordernisse in der Biogasanlage anzupassen. Bei angepasster Einstellung ist gegenüber nicht regulierbaren Zerkleinerungssystemen eine erhebliche Einsparung beim Energieaufwand für die Substrataufbereitung zu erwarten.
SNenergy Drylok (Halle 25, Stand H13)
Flüssigkeitsgeführte Über- und Unterdrucksicherungseinheiten für Biogasanlagen müssen täglich kontrolliert werden. Gegebenenfalls ist es nötig Wasser und Glykol aufzufüllen, auch um ein Einfrieren bei starkem Frost zu verhindern. Trotzdem lösen diese aufgrund fehlerhafter Ansprechdrücke gelegentlich ungewollt aus und unverbranntes Biomethan wird freigesetzt. Da die Über- und Unterdrucksicherheitseinheit für Biogasanlagen „SNenergy Drylok“ von der SN Energy GmbH auf Flüssigkeiten verzichtet, entfällt das tägliche Aufsteigen zu den hohen Sicherheitseinrichtungen. Halbjährliche statt tägliche Kontrollen sind somit ein deutlicher Ausdruck dafür, wie wartungsarm das System ist. Da sich die stufenlos und exakt einstellbaren Auslösedrücke auf den jeweiligen Speicher einstellen lassen, bietet das System eine deutliche Verbesserung im Umweltschutzbereich - es kommt zu keiner unnötigen Freisetzung von unverbranntem Biomethan durch fehlerhafte wassergeführte Überdrucksicherheitseinrichtungen mehr. Das „SNenergy Drylok“ der SN Energy GmbH ist somit eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung zur Sicherung von Biogasanlagen.