Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Die Rechnung kommt zum Schluss

In der ersten Ausschreibungsrunde für Windkraftanalgen sind die Gebote überraschend niedrig ausgefallen. Ist das der Durchbruch und stehen die Signale nun auf sinkende Kosten? Um die Frage beantworten zu können, ist es zu früh. Das Ausschreibungsverfahren hat deutliche Schwächen. Ein Kommentar.

Lesezeit: 2 Minuten

Damit hat wohl kaum einer gerechnet: In der ersten Ausschreibungsrunde für die Stromproduktion mit Windparks auf hoher See lag das Höchstgebot bei 6 Cent je Kilowattstunde. Einige Gebote sogar bei nur 0 Cent. Diese Investoren trauen sich also zu, Windkraftanlagen in der Nordsee ohne Förderung zu bauen. Vor ein paar Monaten, als das EEG noch feste Vergütungssätze vorsah, hätten die gleichen Anlagen noch deutlich mehr Subventionen erhalten1).


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Haben die Kritiker der Erneuerbaren Energien also recht gehabt? Hat die Offshore-Branche in den vergangenen Jahren eine viel zu hohe Vergütung abgesahnt?


Um diese Fragen beantworten zu können, ist es noch zu früh. Dafür ist das neue Ausschreibungsmodell mit zu vielen Unsicherheitsfaktoren behaftet. Denn die Investoren stehen durch das Gebotsverfahren unter einem extremen Kostendruck. Sie versuchen, ein möglichst niedriges Gebot abzugeben, nur um einen Zuschlag zu erhalten. Dabei setzen sie offensichtlich auf steigende Börsenstrompreise und sinkende Kosten für die Anlagen. Anders lassen sich die niedrigen Gebote kaum erklären.


Bis die Anlagen aber den ersten Strom erzeugen, vergehen möglicherweise bis zu acht Jahre. Ob die Strompreise tatsächlich in diesem Zeitraum steigen und die Anlagen günstiger werden, kann niemand verlässlich vorhersagen.


Was, wenn die Strompreise nicht steigen und die Windkraftanlagen teurer werden? Dann könnte das eintreten, was die Politik derzeit nicht auf ihrer Agenda hat: Die Projekte werden erst gar nicht realisiert. Deutschland muss allerdings seine selbst gesteckten Ziele erreichen, wenn die Energiewende gelingen soll. Der Ausstieg aus der Atomkraft oder der Kohle wird sonst nicht gelingen.


Die Regierung ist daher gut beraten, ihre Vorgaben für das Ausschreibungsverfahren daher anzupassen. Nicht das billigste Gebot darf einen Zuschlag erhalten, sondern nur das wirtschaftlichste. Und das ist ein großer Unterschied.

 

1) Bei einer Inbetriebnahme im Jahr 2016 sah das alte EEG eine Grundvergütung von 3,9 Cent je Kilowattstunde und eine erhöhte Anfangsvergütung von 15,4 Cent je Kilowattstunde vor. Nach dem Stauchungsmodell hätte die Anfangsvergütung sogar 19,4 Cent je Kilowattstunde betragen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.