Die EU-Kommission will untersuchen, inwieweit die Vorgaben der EU-Richtlinie über den Schutz der landwirtschaftlichen Nutztiere und die Empfehlungen des Rates bezüglich der Rinderhaltung in den einzelnen Mitgliedstaaten angewendet werden. Darauf hat EU-Gesundheitskommissar John Dalli Anfang August in seiner Antwort auf eine Anfrage des Grünen Europaabgeordneten Carl Schlyter hingewiesen.
Der Schwede hatte sich nach speziellen Gesetzesvorschriften für die artgerechte Tierhaltung von Milchkühen erkundigt. Dalli erwiderte, die Kommission plane keine speziellen Maßnahmen, aber eben eine allgemeine Überprüfung. Außerdem verwies der EU-Kommissar auf die EU-Tierschutzstrategie 2012-2015, in der ein EU-weiter Rechtsrahmen ins Auge gefasst wird, der die Bestimmungen vereinfachen, den Verwaltungsaufwand reduzieren und die EU-Tierschutzstandards fördern soll.
Im Einzelnen möchte die Kommission laut Strategiepapier den Ausbildungsstand der Menschen verbessern, die mit Tieren umgehen, sowie Tierschutzkontrollen einführen, die sich auf die Tiere selbst richten und nicht so sehr auf ihre Umgebung. Damit werde man die Landwirte eher in die Lage versetzen, sich über die tatsächlichen Lebensbedingungen ihrer Tiere klar zu werden, meint die Kommission. Dabei sollte allerdings die praktikable Umsetzung und Durchführung solcher Maßnahmen immer im Auge behalten werden. (AgE)