Die Zustimmung der Bundesregierung zur neuen EU-Pflanzenschutzverordnung erntete heftige Kritik der FDP. Die Agrarexpertin Christel Happach-Kasan betont, dass neben 6 von 62 Insektiziden gleichzeitig 27 von 88 Fungiziden ihre Zulassung verlieren werden. Das seien 25% der zugelassenen Wirkstoffe. Die Belastung von Lebensmitteln mit Pilzgiften würde billigend in Kauf genommen.
Die Situation sei dramatisch, da aufgrund von Resistenzen bei Schadpilzen nur noch wenige Fungizide zur Verfügung stünden. Eine effiziente Landwirtschaft sei für gesunde Produkte und gute Erträge auf Pflanzenschutzmittel angewiesen. Hohe Ertragseinbußen verminderten die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe.
Happach-Kasan bezeichnet die schwarz-rote Agrarpolitik als widersprüchlich: Um den Hunger zu bekämpfen, wolle die Bundesregierung die landwirtschaftliche Produktivität unter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln steigern. In der Diskussion um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln bliebe die Fachlichkeit auf der Strecke, dass sei Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern nicht zuzumuten.
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