Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich sieht bei dem in der vergangenen Woche erzielten Kompromiss zur EU-Agrarreform seine Kernanliegen durchgesetzt. „Die Reform geht nicht ganz so weit wie wir wollten, aber in die richtige Richtung. Unsere Bauern werden damit gut leben können“, kommentierte Berlakovich die Verhandlungen.
Im Sinne eines Kompromisses sei das bestmögliche Ergebnis erzielt worden. Viele Bereiche, die für Österreich wichtig seien, hätten in harten und zähen Verhandlungen in eine positive Richtung bewegt werden können.
Der Minister erinnerte daran, dass der heimischen Landwirtschaft ein Minus von bis zu 30 % in der Ersten Säule gedroht habe; in der Zweiten Säule hätten sogar bis zu 50 % der finanziellen Mittel auf dem Spiel gestanden. Mit einem Minus von 2,8 % im Vergleich zur Periode 2007 bis 2013 habe Österreich ein akzeptables Ergebnis verhandelt.
Bei den Direktzahlungen seien für die Alpenrepublik rund 4,9 Mrd Euro an EU-Mitteln eingeplant; in die Ländliche Entwicklung gingen etwa 3,9 Mrd Euro. Das seien akzeptable Voraussetzungen für die Landwirte, die nun verlässlich planen könnten. Zudem hätten Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger die Mittel für die nationale Kofinanzierung von 50 % für die Ländliche Entwicklung vereinbart.
Nach den Worten von Jakob Auer, Präsident des Österreichischen Bauernbundes, haben sich die EU-Verhandlungspartner auf einen gangbaren Weg für die europäische Landwirtschaft geeinigt, der das österreichische Modell in der Ländlichen Entwicklung honoriere und Akzente für Qualität, Jungbauern und Ökologie setze.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Gerhard Wlodkowski, hält die Agrarreform für „grüner und fairer“. Österreichs Landwirte könnten aufatmen, denn Berlakovich habe wesentliche Knackpunkte zum Vorteil der heimischen Bauernfamilien in den Verhandlungen gelöst. (AgE/ad)