Verbraucherschützer und die Wettbewerbszentrale werfen der Fairen Milch des BDM vor, sie sei weniger regional als behauptet und nicht "fair" erzeugt. Die Wettbewerbszentrale hat sogar eine Klage gegen den Namen "Die faire Milch" vor dem Landgericht Landshut für diese Woche angekündigt, schrieb die Frankfurter Rundschau am Freitag. Rechtsanwältin Christiane Köber sagte der Zeitung, die faire Milch, mit der in Deutschland-Farben gehaltenen Kuh Faironika auf der Tüte, erwecke den Eindruck, als sei dies die einzige fair erzeugte. Dieses Alleinstellungsmerkmal könne die BDM-Milch für sich nicht beanspruchen. "Da gibt es andere, die mithalten können", meinte Köber unter Hinweis etwa auf Milch des Biohandelshauses Alnatura. So könnte am Ende sogar der Begriff "fair", wie er auch auf vielen anderen Handels-Produkten verwendet wird, angefochten werden. Denn ein Gerichtsverfahren könnte Kriterien liefern, um die Verwendung des Begriffes abzugrenzen, so Köber. Zuvor hatte bereits die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg die Packungsangaben, die Milch stamme "aus Ihrer Region" und "die heimische Produktion spart unnötige Transportwege", gerügt. Milch der MVS, die in Stuttgart verkauft wird, stamme nicht aus der Region, sondern von Höfen aus dem Allgäu. Ebenso stamme Milch, die vorgebe, aus Bayern zu sein, aus hessischen Ställen. Ganz abgesehen davon müsse die gesamte Milch ins osthessische Schlüchtern zur Abfüllung transportiert werden, zitiert die Zeitung die Verbraucherschützer. Die in Freising ansässige Milchvermarktungsgesellschaft MVS will allerdings nicht klein beigeben. Man suche unter Hochdruck weitere Molkereien, heißt es.
vgl.: BDM: Absage an faire Milch ein Fehler! (15.5.2010) Breisgaumilch stimmt gegen die "faire Milch" (11.5.2010)