Nach Angaben der ZMP verbilligten sich Weizen und Roggen zur Verwendung im Nahrungsmittelsektor auf der Großhandelsstufe im Zeitraum Mitte März bis Mitte April um rund 8 % bzw. 10 %. Aber auch auf der Erzeugerstufe seien die Kurse deutlich gesunken; allein für Brotweizen beispielsweise um rund 25 Euro/t frei Lager des Erfassers, berichteten die Bonner Marktbeobachter am vergangenen Freitag in Bonn. Ausgelöst worden sei der Kursrückgang insbesondere durch den Rückgang der Notierungen an den internationalen Terminmärkten. Auch hierzulande stünden die Preise derzeit unter dem Einfluss recht optimistischer Ernteprognosen sowie der ruhigen Inlands- und Exportnachfrage, erklärte die ZMP. Allerdings blieben die Märkte weiterhin anfällig für spekulative Einflüsse. Zudem habe sich die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Herkünfte auf dem Weltmarkt währungsbedingt verschlechtert. Für die Endverbraucher haben die jüngsten Preisbewegungen nach Darstellung der Bonner Marktbeobachter indes kaum Bedeutung, da der Wertanteil des Weizens an den Produkten relativ niedrig ist. Bei einem angenommenen Brotpreis von 2,30 Euro betrage der Rohstoffanteil am Verkaufserlös derzeit rund 10 %. Energie-, Lager-, Transport- und Personalkosten sowie Mieten und auch Steuern seien als Kostenfaktoren oft maßgeblicher als die Veränderungen der Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe, erläuterte die ZMP.
Starker Anstieg der Getreideimporte
Die Warenströme beim deutschen Außenhandel mit Getreide haben sich deutlich verschoben. In den ersten sieben Monaten des aktuellen Wirtschaftsjahres 2007/08 nahmen die Einfuhren um 48 Prozent auf 4,49 Mio. t zu. Die Ausfuhren sanken um ein Drittel auf 4,15 Mio. t. Ursache ist das geringere Inlandsangebot aus der mäßigen Ernte 2007. Zur Deckung der Marktversorgung für die Ernährung und die Verarbeitung zu Tierfutter wurden 270 000 t mehr Mais und 580 000 t mehr Weichweizen aus dem Ausland bezogen.