Die Umsätze mit Getreide werden zu Beginn des Jahres 2009 voraussichtlich nur langsam zunehmen. Davon geht die ZMP aus. Einerseits dürften die Landwirte mit der Vermarktung keine Eile haben; andererseits sind auch die Verarbeiter vorerst recht gut mit Rohstoff versorgt. Die Mühlen und Stärkefabriken haben bereits einen bedeutenden Teil ihres Rohstoffbedarfs für die ersten Wochen nach dem Jahreswechsel vertraglich gebunden, weshalb sie im Januar "ohne großen Schwung einkaufen" dürften. Gleichzeitig steht in der Landwirtschaft allerdings noch deutlich mehr Getreide als in den vergangenen Jahren zum Verkauf an, da die Erzeuger ihre Ernte angesichts der für sie unbefriedigenden Preisentwicklung in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2008/09 nur sehr zurückhaltend vermarkteten. Von dieser Entwicklung vornehmlich betroffen ist Weizen höherer Qualität.
Besonders trübe sind die Aussichten für eine nachhaltige Preiserholung nach Einschätzung der ZMP aber am Futtergetreidemarkt. Bei Gerste steht zur Angebotsentlastung zunehmend die Intervention im Vordergrund. Ergänzende Lieferungen an Importgetreide hielten sich zuletzt zwar noch in Grenzen; sie dürften im Verlaufe des Januars allerdings zunehmen. Für die Ausfuhr von Getreide nach Drittstaaten wird weiterhin die Relation zwischen Euro und Dollar von Bedeutung bleiben. Der ZMP zufolge sprechen viele Anzeichen für eine weitere Abschwächung der US-Währung, was die Chancen für EU-Getreide am Weltmarkt schmälern würde. Sowohl Futtergetreide als auch Braugerste sind in den vergangenen Tagen auf wenig aufnahmefähige Märkte getroffen.