Den Interventionsstellen der Europäischen Union sind in den vergangenen Wochen weitere Mengen Getreide angedient worden. Wie die EU-Kommission mitteilt, wurden im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 25. Januar insgesamt 714 000 t Getreide offeriert, darunter 528 000 t Mais, 140 000 t Gerste und 47 000 t Weichweizen. Einschließlich des Überhangs aus dem Vorjahr summierten sich die staatlichen Getreidebestände zusammen mit den Andienungsangeboten zum Berichtstag auf knapp 732 000 t, wovon mit 545 000 t drei Viertel auf Mais entfielen.
Bezogen auf die einzelnen Mitgliedstaaten meldete Ungarn 408 000 t, davon 390 000 t Mais, und damit gut die Hälfte der gesamten Getreideinterventionsmenge. Die Slowakei kam am 25. Januar auf einen Marktordnungsbestand von 182 000 t, Tschechien auf 53 000 t und Deutschland auf 34 000 t, wobei es sich hierzulande ausschließlich um Gerste handelte. Die Getreideexporte aus der EU beliefen sich den Angaben der Kommission zufolge seit Beginn des Vermarktungsjahres am 1. Juli 2008 bis zum 27. Januar 2009 einschließlich der in Rohstoffäquivalente umgerechneten Getreideerzeugnisse auf rund 18,7 Mio. t; gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutete das einen Zuwachs von gut 8,7 Mio. t.
Der Löwenteil der gezogenen Ausfuhrlizenzen bezog sich auf Weichweizen, von dem 14,5 Mio. t in Drittländer geliefert wurden; das waren 9,4 Mio. t mehr als in der Vorjahresperiode. Die Gerstenexporte lagen dagegen mit 2,95 Mio. t rund 160 000 t hinter der entsprechenden Menge von 2007/08. Die Maisausfuhren aus der EU übertrafen zum Stichtag mit rund 1,1 Mio. t das vergleichbare Volumen des Vorjahres um etwa 910 000 t. Die Getreideeinfuhren der EU aus Drittstaaten verringerten sich um 9,6 Mio. t auf 8,0 Mio. t; etwa zwei Drittel dieses Rückgangs gegenüber der Vergleichsmenge von 2007/08 waren der Drosselung der Maisimporte geschuldet, die um 6,3 Mio. t auf 2,4 Mio. t abnahmen.