In Indien entstehen in den nächsten Jahren mit Hilfe des niederländischen Milch-Maklers Willy Van Bakel 100 neue Milchviehanlagen für jeweils 3000 Kühe.
"Indien braucht Menschen wie Willy Van Bakel", erklärte unlängst Kalyan Chakravarthy vom indischen Unternehmen Global Dairy Health (GDH), in dessen Auftrag die 100 neuen Anlagen entstehen sollen. Man wolle lediglich von Van Bakels umfangreicher Kenntnis und Erfahrung im Aufbau sehr großer, effizienter Milchviehbetriebe profitieren, erklärte der Unternehmer. Van Bakel wisse, wie man in einem großen Land reproduzierbare Betriebseinheiten plane.
Willy Van Bakel war in den letzten Jahren in den USA unter anderem als Makler tätig. In dieser Funktion hat er einigen auswanderungswilligen niederländischen Milchbauern Betriebe in den USA vermittelt. Einzelne davon seien niederländischen Presseberichten zufolge nach der Betriebsübernahme in finanzielle Schwierigkeiten geraten, in die auch Van Bakels Betrieb, Vreba-Hoff, verwickelt war. Angeblich betragen die Forderungen amerikanischer Banken an Van Bakel noch 1 Mrd. US-Dollar.
Für den indischen GDH-Konzern spiele das keine Rolle. Man kenne die Verwicklungen und sei deshalb auch bewusst kein Joint-Venture mit Van Bakel eingegangen, so Chakravarthy.
Die ersten sechs Milchviehanlagen will sein indisches Unternehmen GDH selbst betreiben, die anderen will er als Franchise-Unternehmen vergeben. "Wir sind der größte Milchproduzent weltweit. Bisher haben wir nur kleine Betriebe mit mittelmäßiger Qualität. Das muss sich jetzt ändern. Ich möchte aber, dass sich auf lange Sicht nicht nur die reichen Inder Milchprodukte leisten können."