Die schweizer Branchenorganisation Milch (BOM) will sich neu ausrichten. Anstelle der nationalen Milchmengensteuerung über Vertrags-, Börsen- und Abräummilch favorisiere die BOM eine Marktsegmentierung. Das schreibt der Schweizer Bauer in seiner aktuellen Ausgabe. In Zukunft soll eine Segmentierung direkt in den Verträgen zwischen Produzenten und Verarbeitern vorgenommen werden. A-Milch ist für den geschützten und gestützten Bereich vorgesehen, B-Milch für den Export in die EU und C-Milch für den Export außerhalb der EU. Die Milchbörse soll ergänzend als freiwillige Handelsplattform erhalten bleiben.
Kritik an dem neuen Konzept der BOM kommt von der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Es sei zu befürchten, dass einzelne Milchbetriebe weiterhin ihre Produktion ausdehnten und so die Preise weiter sinken werden. Die SMP fordert die so genannte Motion Aebi von Nationalrat Andreas Aebi, die eine nationale Mengensteuerung in Produzentenhand vorsieht, aber vom Bundesrat kürzlich abgelehnt wurde. Sie sei die letzte Chance einen fairen Milchpreis in der Schweiz zu realisieren.