Der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Wolfgang Vogel, fordert die EU-Kommissarin Fischer-Boel dringend zum Handeln auf.
"Wir fordern die EU-Kommissarin auf, ihre Blockadestrategie bei Marktentlastungsmaßnahmen aufzugeben. Noch in dieser Woche sind die Interventionspreise anzuheben, die Verarbeitungs- und Verfütterungsbeihilfen wieder einzuführen, die Exporterstattungen zu erhöhen und ein attraktives Schulmilchprogramm kurzfristig anzubieten. Jetzt muss die EU-Kommission die zu beobachtende Marktbelebung unterstützen", so Vogel in einer Pressemitteilung.
Die europäische Agrarpolitik habe in ihrer Verantwortung zur Marktunterstützung sträflich versagt, so Präsident Vogel. Während Brüssel die Hände in den Schoß lege, stehe den Milchbauern in Sachsen das Wasser bis zum Hals. Die ersten Betriebe hätten bereits die Milchproduktion eingestellt. Andere hätten ihren Kuhbestand deutlich reduziert, um Verluste zu minimieren. Die Kommission müsse jetzt dafür sorgen, dass Mengen aus dem europäischen Markt abfließen. Eine Auslagerung von Produkten aus den EU-Interventionsbeständen wäre jetzt fatal.
Von der heute bis Freitag stattfindenden Agrarministerkonferenz erwarten die sächsischen Milchbauern ein klares Votum gegen jegliche Art nationaler Alleingänge in der Milchpolitik in Deutschland.