Die Zukunft der elf niederländischen Wirtschaftsgruppen (Productschappen) ist unsicher. Im zweiten Quartal dieses Jahres wird das Haager Kabinett darüber entscheiden, ob die Absatzförderungsorganisationen abgeschafft werden sollen oder ob ihr Aufgabenbereich deutlich eingeschränkt wird. Die produktspezifischen Einrichtungen generieren - ähnlich wie der bereits abgeschaffte deutsche Absatzfonds - ihre recht umfangreichen Etats bislang vorwiegend aus steuerähnlichen Abgaben, die stufenübergreifend von den Akteuren des jeweiligen Sektors zu leisten sind.
Die finanzkräftigsten Wirtschaftsgruppen sind die Wirtschaftsgruppe Gartenbau (PT), die Wirtschaftsgruppen für Vieh, Fleisch und Eier (PVE) sowie die Wirtschaftsgruppe Milch. Mit ihren Budgets finanzieren sie bislang vor allem sektorspezifische Marketingaktivitäten im In- und Ausland, Marktforschung, produktionstechnische Forschungsprojekte, Qualitätssicherungssysteme und Brancheninitiativen im Hinblick auf Tiergesundheit und Umweltschutz. Darüber hinaus vertreten sie die jeweiligen Sektorinteressen auf nationaler und internationaler Ebene und übernehmen öffentliche Aufgaben wie den Erlass von Umsetzungsregeln für nationale gesetzliche Rahmenvorgaben. (AgE)