Die Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht und Hybridzuchtschweine in Bayern (EGZH) führt drei neue Qualitätslabels für die Rasse Piétrain ein. Kunden können zukünftig zwischen den Typen „Turbo“, „Goliath“ und „Piétralon“ wählen.
Für den moderneren Piétraintyp steht das Qualitätslabel „Bavarian Turbo“. Mit „Turbo“ werden reinerbig stressstabile Eber gekennzeichnet, die laut EGZH überdurchschnittlichen Wuchs mit bester Vitalität ihrer Nachkommen vereinen.
Eber mit dem „Goliath“-Label sollen sich durch eine hervorragende Schlachtköperqualität mit bester Ausformung der fleischtragenden Teilstücke auszeichnen und sind bei einer Metzgervermarktung empfehlenswert.
„Piétralon“-Eber sind für die Erzeugung von Ferkeln für die Ebermast geeignet, da die Gefahr des Auftretens von Ebergeruch deutlich reduziert sein soll. Basis für die Labelvergabe sind die genomischen Zuchtwerte für Androstenon und Skatol, die beiden wichtigsten Ebergeruchssubstanzen. Die Speckproben zur Ermittlung dieser Ebergeruchssubstanzen werden im Rahmen der stationären Leistungsprüfung in Grub und Schwarzenau von den Nachkommen der Besamungseber gewonnen und beim Tiergesundheitsdienst Bayern analysiert.
Die Klassifizierung von Jungebern wird durch die neu eingeführte genomische Zuchtwertschätzung ermöglicht, die laut EGZH auf der weltweit größten und informationsstärksten Lernstichprobe für diese Rasse beruht. Die Sicherheit des Gesamtzuchtwertes beträgt bei genotypisierten Jungebern etwa 50 % und entspricht somit ca. 6 Nachkommen in der Stationsprüfung bzw. 40 bis 50 Nachkommen in der Feldprüfung.
Die neuen EGZH-Qualitätslabels, die es auch für Besamungseber gibt, sollen den Ferkelerzeuger bei der gezielten Eberauswahl unterstützen.