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Tagebuch Schulze Bisping: Mittwoch – „Eigenremontierung mit Kernherde“

Heute Morgen startete ich im Wartestall. Hier säuberte ich die planbefestigten Liegeflächen jeder Bucht – eine Arbeit, die täglich im Wartebereich anfällt. Anschließend haben wir Ferkel abgesetzt. Dafür wurden die Sauen zunächst ins Deckzentrum umgetrieben.

Lesezeit: 3 Minuten

Heute Morgen startete ich im Wartestall. Hier säuberte ich die planbefestigten Liegeflächen jeder Bucht – eine Arbeit, die täglich im Wartebereich anfällt.


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Anschließend haben wir Ferkel abgesetzt. Dafür wurden die Sauen zunächst ins Deckzentrum umgetrieben. Dann haben wir die Ferkel gezählt und nach Geschlecht sortiert. Obwohl man das Geschlecht durch die unterschiedliche Positionierung der Ohrmarke (Eber-linkes Ohr, Sau-rechtes Ohr) erkennen kann, muss man beim Sortieren trotzdem genau aufpassen, da die kleinen Ferkel sehr flink sind und ziemlich wild durcheinander wuseln. Anschließend werden die Ferkel mit einem Viehanhänger in den etwa 800 m entfernt liegenden Ferkelaufzuchtstall gefahren.


Anschließend bekam ich einige Infos zur Eigenremontierung im Betrieb. Henkes erzeugen ihre Jungsauen mithilfe einer Kernherde. Das heißt, dass etwa 12 % ihrer Sauen Reinzuchtsauen sind (Yorkshire). Die 2 % besten von ihnen werden mit dem Sperma eines Yorkshire-Ebers belegt, um quasi die Kernherde selbst zu remontieren. Die restlichen 10 % werden mit Landrasse-Sperma belegt. Sie erzeugen also die Hybridsauen für die Ferkelproduktion. Die weiblichen und männlichen Reinzuchtferkel bekommen am ersten Tag nach der Geburt eine Einzeltieridentifikation, das heißt jedem Tier wird eine Nummer und eine farbige Ohrmarke zugewiesen. Die Reinzucht-Yorkshire-Ferkel erhalten eine grüne Ohrmarke, die Hybrid-Zuchtferkel eine gelbe Ohrmarke und die Duroc-Ferkel eine weiße Ohrmarke. Bei der Eiseninjektion erhalten sie eine weitere Ohrmarke, deren Nummer ebenfalls notiert wird – quasi als Sicherheitsnetz, wenn eine Ohrmarke verloren geht. Eine dritte Ohrmarke gibt’s dann im Deckzentrum, wenn die Jungsauen zum ersten Mal belegt werden.


Die Nachzuchtferkel wurden bereits gestern, am Dienstag, abgesetzt. Diese Arbeit wird bewusst vorverlegt, weil jede einzelne Ohrmarke notiert werden muss. Würde das am Mittwoch zusammen mit dem Absetzen der Mastferkel passieren, gäbe es das absolute Chaos, meinte Nadine schmunzelnd. Die Zuchtferkel verbleiben zur Aufzucht in einem extra Stalltrakt in der Sauenanlage. In diesem Bereich bestehen baulich allerdings keine großen Unterschiede zur Mast. Es gibt vier Aufzucht-Abteile und pro Abteil vier Buchten für je 20 bis 25 Ferkel. Nach der Aufzucht stehen fünf Buchten für je 12 bis 14 Jungsauen zur Verfügung. Jedes Tier hat dann 1,5m2 Platz.


In der Jungsauenaufzucht wird natürlich auch ständig selektiert. Nur die vitalsten Zuchtläufer und Jungsauen kommen für die Zucht infrage. Sie müssen ein gutes Wachstum, ein stabiles Fundament, intakte Zitzen sowie unversehrte Ohren und Schwänze mitbringen.


Bevor die Jungsauen in die bestehenden Gruppen kommen, durchlaufen sie eine Art Eingliederung. In dieser Zeit erhalten sie alle nötigen Schutzimpfungen, das sind Parvo/Rotlauf, PRRS, Influenza und ein stallspezifischer Impfstoff. Außerdem wird hier den Sauen ein positiver Umgang mit uns Menschen vermittelt – man könnte es auch Bestechung nennen. Sie bekommen zum Beispiel die restlichen Brötchen vom Frühstück und dürfen ab und zu Eistee trinken, worauf sie total abfahren. Man wird schon mit großen Augen angeschaut, wenn man das Abteil betritt und kein Leckerli dabei hat.


Fazit:Durch die eigene Nachzucht besteht für den Betrieb die Möglichkeit, die Zuchtausrichtung selbst zu beeinflussen. Zudem ist die Gefahr minimiert, dass Krankheitserreger eingeschleppt werden. Dadurch ist die gesamte Herdengesundheit stabiler.


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