Das StartUp „exatrek“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Feld- und Transportarbeiten für Landwirte und Lohnunternehmer zu optimieren und Kosten zu senken.
Mit ihrer Kombination aus einem handlichen Adapter für den Traktor und einer Smartphone-App werden von den Maschinen bereitgestellte Daten zur automatischen Dokumentation von Arbeitsabläufen verwendet. Die Auswertungen und Analyse der Daten können zur Optimierung der Arbeitsabläufe und damit zur Kosteneinsparung genutzt werden – getreu dem Motto „Nur wer die Kosten kennt, kann sie auch reduzieren“.
Ein besonderes Highlight gerade in der Maisernte: Die Nutzer sehen auf einen Blick die Maschinenstandorte ihrer Flotte und deren Arbeitsfortschritt!
Der exatrek-Adapter wird über die ISOBUS-Steckdose in der Kabine mit dem Schlepper verbunden. Da die ISOBUS-Schnittstelle einem weltweiten Standard unterliegt, werden die vom Schlepper zur Verfügung gestellten Daten herstellerunabhängig erfasst und an die exatrek‑App auf dem Smartphone gesendet. Zu den Daten zählen Kraftstoffverbrauch, Geschwindigkeit, Hubwerksstellung, Schaltposition der Zapfwelle und viele weitere. Die aufgenommenen Daten werden genutzt, um die Effizienz zu bewerten, unproduktive Wartezeiten zu erkennen und Kennzahlen zu den Maschinenleistungen zu berechnen. Die Datenübertragung zwischen exatrek-Adapter und Smartphone funktioniert über energiesparendes Bluetooth (BLE). Schlepper ohne ISOBUS können über die App zusätzlich in die Flotte integriert werden.
Das einfache Konzept wirkt sich auch auf den Preis aus: Das System ist bereits ab 199,- Euro erhältlich. „Unser Ziel ist es, dass Lohnunternehmer und Landwirte unabhängig von der Betriebsgröße von dem Komfort moderner Smart‑Farming‑Lösungen profitieren können“, erklärt Alexander Kurte, Gründer und Informatiker des StartUps.
Optimierung der Betriebsabläufe
Die Datenübertragung in Echtzeit ermöglicht es dem Nutzer, sich einen Überblick über den aktuellen Arbeitsfortschritt seiner eingesetzten Schlepper zu verschaffen, erklärt die Firma in einer Pressemitteilung. Das Maschinentracking zeigt die aktuellen Positionen der einzelnen Traktoren und den jeweiligen Arbeitsfortschritt. Welcher Schlag soll von welchem Fahrer als nächstes angesteuert werden? Gibt es Änderungsbedarf in der Routenplanung und müssen die Fahrer über die App zum Zielort navigiert werden?
Die automatische Felderkennung entlastet den Fahrer. Auf dem Acker erfasst das System selbstständig den Arbeitsprozess nach produktiver Arbeitszeit, Wendezeit und unproduktiver Zeit. Über die Kommentarfunktion können Störungen oder Wartezeiten georeferenziert dokumentiert werden.
Nach erledigter Arbeit bietet die App die Möglichkeit, die Arbeitsabläufe zu analysieren. Optimierungspotential, wie z. B. durch Ursachen wiederkehrender Störungen oder zu lange Wendevorgänge, werden aufgezeigt.
Bei der Erstinstallation werden in der App die jeweiligen Schlepper- und Maschinenkosten, Kraftstoffkosten pro Liter und bei Bedarf die Personalkosten hinterlegt.
Durch diese exakte Zuordnung der Kosten, könnten jobgenaue Auswertungen gemacht werden und damit die Abrechnung mit externen Kunden, Betriebszweigen oder eine Flächenzuordnung erfolgen, erklärt das Unternehmen weiter. Selbst Transportkosten würden durch die automatische Felderkennung separat erfasst. Jeder einzelne Arbeitseinsatz wird damit transparent und messbar.
Papierlose Dokumentation
Die Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt: Die Maschinen sind hochmodernisiert, digitalisiert und teilweise autonom. Dennoch fehlte es bisher an einer einfachen Software zur Dokumentation der Arbeitsvorgänge. Wiege- oder Tankvorgänge, Arbeits- und Störzeiten sowie beispielsweise die bearbeitete Fläche werden bisher zum Großteil mit Zettel und Stift notiert. Die exatrek-App zeichnet die Daten papierlos auf und stellt sie dem Fahrer und Disponenten sofort zur Verfügung.
Die App kann kostenlos im Google Play Store heruntergeladen werden. Für den vollen Funktionsumfang ist der Kauf einer Lizenz notwendig. Je Maschine wird einmalig ein Adapter gekauft, über ein Kundenkonto können mehrere Nutzer angelegt und verschiedene Rechte freigeschaltet werden. So können die Fahrer auch schon während der Fahrt ihre Daten auswerten und mit den anderen Fahrern kommunizieren.