Unlängst freuten sich der Geschäftsführer der Fa. Waldland, ÖkRat Ing. Gerhard Zinner, sowie der Geschäftsführer-Stv. des Maschinenringes Zwettl-Weitra, Markus Artner, über die ausgelieferten John Deere Premiumtraktoren der Serie 6R zum Betrieb mit selbst gepresstem Rapsöl. Die John Deere 6150R mit einer Nennleistung von 150 PS wurden vom Lagerhaus TechnikCenter, als österreichischer Vertriebspartner von John Deere, an die beiden Organisationen übergeben.
Nachrüstung möglich
John Deere bietet laut Lagerhaus TechnikCenter branchenweit als einziger Traktorenhersteller eine praxisgerechte Lösung an, bei der ab Werk mit Werksgarantie anstelle von Diesel mit Rapsöl gefahren werden kann. Die verfügbaren Traktormodelle: 6105M, 6115M, 6125M, 6130M, 6140M, 6150M, 6170M sowie 6105R, 6115R, 6125R, 6130R, 6140R, 6150R. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dass Traktoren dieser Serie, die der Abgasstufe IIIB entsprechen und bereits im Praxiseinsatz sind, direkt bei John Deere auf Pflanzenölbetrieb nachzurüsten. An einer Lösung für Traktore der Abgasstufe IV wird derzeit gearbeitet. Interessenten können sich bei Ihrem Lagerhaus Technik-Profiberater melden.
Um die Herstellergarantie zu erhalten ist es Voraussetzung, dass das Pflanzenöl entsprechende Qualitäten einhält. Für Rapsölkraftstoff gilt die DIN 51605. Für sonstigen Pflanzenölkraftstoff ist die DIN SPEC 51623 einzuhalten. Diese sind Voraussetzung dass ein einwandfreier Motorbetrieb möglich ist. Herausfordernd war dabei für den Traktorhersteller, dass neben den technischen Motoranforderungen beim Verbrennungsvorgang auch die geforderten Abgasvorschriften eingehalten werden.
Amortisation nach 2 bis 7 Jahren
Die Wirtschaftlichkeit des Pflanzenölbetriebes wird primär von drei Faktoren beeinflusst:
- Den Investitionskosten betreffend der Pflanzenölantriebstechnik,
- der Preisdifferenz zwischen Pflanzenöl und Dieseltreibstoff und
- dem jährlichen Bedarf an Treibstoff je Fahrzeug.
Betrachtet man bei der Wirtschaftlichkeitsüberlegung beim Traktorkauf nur den Teilbereich der Treibstoffvariante, so ist dies ein zweischneidiges Schwert, da man dies dann eigentlich auch bei anderen Zusatzoptionen bei der Traktorausrüstung machen müsste. Dabei würde sich schnell herausstellen, dass manche Zusatzausrüstungen eigentlich nie wirtschaftlich darstellbar sind. Bei der Beurteilung der Treibstoffvariante sollte daher auch die Überlegung angestellt werden, wie die Mobilität am Betrieb aussieht, wenn Diesel eventuell künftig nicht verfügbar ist.
Bis zu 2.800 € Förderung fürs Umrüsten
Im Rahmen des Programmes zu ländlichen Entwicklung 2014-2020 besteht für die Mehrkosten zum Pflanzenölbetrieb im Rahmen des Ankaufes eines Neutraktors oder für die nachträgliche Umrüstung auf Pflanzenölbetrieb eine Fördermöglichkeit. Die Förderung beträgt 40 % der Mehrkosten bis zu max. Mehrkosten von 7.000 €. Somit beträgt die Förderung max. 2.800 €. Voraussetzung ist, dass der Traktor der Abgasstufe IIIB oder IV entspricht. Diese Förderung wird unter dem Titel Investitionen zur Verbesserung der Umweltwirkung (Fördergegenstand 9.2.8) gewährt.
Eine Förderung ist sowohl für einzelne Landwirte als auch für Gemeinschaftstraktoren möglich. Die Antragstellung erfolgt über die Landwirtschaftskammer oder die Landesregierung (je nach Bundesland). Es wird empfohlen, unbedingt vor jedem Kauf mit der jeweiligen Förderstelle Kontakt aufzunehmen, um die entsprechenden Antragsdetails zu klären.
Weiterführende Informationen sind auch unter www.pflanzenoel.agrarplus.at zu finden.