Die Lichtenberger Agrar GmbH hat gerade den neuen Kuhstall mit zwölf Melkrobotern bezogen. Um die Kosten zu senken, müssen Arbeitsproduktivität und Leistung steigen.
Er ist ein Schmuckstück: Die Lichtenberger Agrar GmbH melkt ihre rund 720 Kühe seit Juli 2014 im neuen Kuhstall mit zwölf Robotern.
Der Laufstall hat acht Liegeboxen-Reihen, die Melkroboter sind zentral platziert. Der mittige Futtertisch unterteilt die Herde in vier Gruppen á 180 Kühe und drei Roboter. Die Stallseiten sind über eine Brücke zu erreichen. Jede Gruppe hat einen Separationsbereich (Übersicht 3).
Vorher standen die Kühe in einem alten DDR-Stall mit 40er-Melk-karussell. Doch Stall und Technik waren marode, die Betriebsleiter mussten investieren. Ein Neubau auf der grünen Wiese war unverzichtbar, der Einbau von Melkrobotern war zunächst nicht geplant. „Allerdings konkurrieren wir mit großen Gewerbegebieten um Arbeitskräfte. Wir finden niemanden mehr, der für 7 € pro Stunde zum Melken kommt“, sagt Klaus Hofmann.
Deshalb hat sich der Geschäftsführer doch noch für die Automatisierung entschieden – auch wenn es die teurere Variante ist. „Im alten Stall lagen die Produktionskosten bei 34 ct pro kg Milch, im neuen Stall werden sie zunächst nicht günstiger“, sagt Hofmann.
Senken möchte er die Kosten, indem die Selektion wegen schlechter Tiergesundheit auf unter 15 % sinkt und die Milchleistung auf über 10 000 kg steigt. Zudem möchte der Geschäftsführer die Arbeitsproduktivität erhöhen: „In den ersten sechs bis zwölf Monaten nach der Umstellung bleibt die Anzahl an Mitarbeitern konstant im Vergleich zum alten Stall mit Karussell. Danach müssen wir aber mit weniger Personal auskommen.“
Die meisten Mitarbeiter waren vor dem Umzug auf einer Melkroboter-Schulung oder haben zum Teil auf einem anderen Betrieb mit mehreren Melkrobotern mitgearbeitet. Denn vor allem in Großbetrieben müssten die Mitarbeiter mit allen Abläufen und technischen Details vertraut sein, ist Hofmann überzeugt und will die gestiegenen Anforderungen auch honorieren: „Wir werden unsere Löhne dem Niveau in der Region anpassen.“