Kühe laufen auf der Weide bis zu 8 km täglich. In Laufställen sind es nur wenige hundert Meter pro Tag.
Wir sollten überlegen, wie wir die Kühe in Bewegung bringen und mehr laufen lassen können. Das Laufen verbessert den Aufbau der Muskulatur, fördert den Kreislauf und stärkt letztlich das Immunsystem. Das gilt für alle Tiere, insbesondere für die Trockensteher: Die Schwangerschaftsgymnastik ist eine ideale Geburtsvorbereitung und regt gleichzeitig die Futteraufnahme an.
Denkbar wäre, die Funktionsbereiche stärker voneinander zu trennen. Das Melkhaus könnte weiter vom Stall entfernt stehen, damit die Kühe einen weiteren Laufweg haben. Erste Beispiele aus der Praxis gibt es. Die Landwirte berichten von etwas niedrigeren Milchleistungen, dafür aber deutlich fitteren Kühen.
Die Idee hat einen charmanten Vorteil: Die Kühe sind Außenklima-Reizen ausgesetzt. Diese Forderung wird künftig stärker auf Milcherzeuger zukommen. Das heißt, sie müssen ihren Kühen die Möglichkeit geben, bei Wind und Wetter nach draußen zu gehen. Ideal wäre, den Außenklima-Bereich mit anderen zu kombinieren, z.B. mit einem Vorwartehof oder einem Außenlaufweg.
Im Stall sollen die Laufflächen die Klauengesundheit erhalten und nicht verschlechtern. Das fällt aber schwer. Denn die Laufflächen sind hart, nass und schmutzig. Dadurch sind die Klauen und Unterbeine stark belastet.
Das gilt besonders für den Fressplatz. Kühe benötigen für die Futteraufnahme im Stall täglich zwischen vier und sechs Stunden. Eine gute Alternative sind Fressstände. Die Standfläche sollte 10 cm über dem Laufgang liegen, 1,60 m lang sein und an jedem zweiten Platz sollte ein Bügel sein. So bleiben die Klauen sauber, auch wenn der Schieber kommt.