Die Genossenschaftsmolkerei Ammerland aus Wiefelstede will ein Pilotprojekt zur Milchpreis-Absicherung an der Börse starten. 2017 sollen 20 Mitglieder ihren Milchpreis individuell an der Börse absichern können. Die Abwicklung übernimmt die Molkerei zusammen mit der VR-Agrarberatung.
Vereinfacht ausgedrückt soll das so ablaufen: Kontraktnehmer für das Geschäft des Landwirtes an der Börse ist die Molkerei. Sie tritt als Dienstleister auf und leistet die Abwicklung und finanzielle Vorleistung. Der Landwirt schließt Futures (Terminkontrakte) im Auftrag und auf Rechnung der Molkerei ab. Deshalb muss sie ihm eine Vollmacht ausstellen. Eine Bankbürgschaft des Landwirts ist die Absicherung für die Molkerei.
Der Vorstand der Molkerei Ammerland legt unverändert monatlich den Milchpreis fest. Weicht dieser bei den teilnehmenden Landwirten von der Preisabsicherung an der Börse ab, verrechnet die Molkerei den Gewinn bzw. Verlust auf der Abrechnung mit dem Landwirt.
„Das Konzept ist für viele Milcherzeuger einfach zu handhaben und bietet viel Potenzial für das Risikomanagement“, sagt Geschäftsführer Ralf Hinrichs. Allerdings gebe es noch einige rechtliche Hürden zu überwinden.
Die Privatmolkerei frischli prüft unterdessen gerade, ihren Lieferanten Festpreis-Kontrakte über die Börse anzubieten.