Erwischt der Mastitis-Erreger Streptococcus agalactiae („Gelber Galt“) die Herde, müssen Landwirte sofort reagieren und alle infizierten Tiere behandeln lassen. Das rät Tierärztin Diana Möbius von der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Dr. M. Kreher, TÄ D. Löbzien, Dr. E. Stamnitz in Bad Liebenwerda in Brandenburg. Das Tückische an dem Erreger ist, dass er sich während der Infektion in den Milchgängen des Euters aufhält, vom Tier in hohen Mengen ausgeschieden wird und sich seuchenhaft in der Herde verbreitet. Milchviehbetriebe haben nach wie vor mit Gelbem Galt zu tun. „Es ist deswegen sehr wichtig, alle klinischen und subklinischen Tiere gleichzeitig zu behandeln“, sagt Möbius. Der Erreger reagiere erfahrungsgemäß sehr sensibel auf Penicillin und könne damit gut bekämpft werden.
Das reicht jedoch nicht aus, um den Erreger erfolgreich zu bekämpfen: Galt-Bakterien werden beim Melken über die Milch, beispielsweise an Handschuhen und im Melkbecher, von Tier zu Tier übertragen. Den Infektionsherd stellen vor allem subklinisch infizierte Tiere dar. Um nicht weitere Tiere anzustecken, ist eine gründliche Zwischendesinfektion unerlässlich. Im Anschluss an das Melken empfiehlt Dr. Michael Kreher ein jodhaltiges Dippmittel mit einem Anteil von 10 % Glycerin einzusetzen. Das Glycerin macht die Haut geschmeidig. Bei Außentemperaturen von < 10 °C sollte man auf einen Glycerinzusatz verzichten, da dieses einfrieren könnte. Im Winter sollte man wegen Austrocknung der Haut auch auf Jod verzichten. Stattdessen eignen sich auch Chlordioxid als Zwei-Komponentenmischung, sowie Dippmittel der Gruppe Chlorhexidine.
